Stellplatz der Superlative

HUNSRÜCK. Wohnmobilisten ließen in der Vergangenheit den Hunsrück meist links liegen. Denn Stellplätze für sie waren anders als an der Mosel bisher Mangelware. Doch das ändert sich derzeit.

Natur pur und viel Ruhe - das sind die Pfunde, mit denen der neue Wohnmobil-Stellplatz am Erbeskopf wuchern kann. "Der Standort ist ideal", ist Klaus Hepp von der Verbandsgemeinde Thalfang überzeugt. Und auf Annehmlichkeiten wie die Ver- und Entsorgung müssen die Urlauber mit dem rollenden Zuhause auch nicht verzichten. Die Idee hatte Horst Hubert aus Thalfang, seit 15 Jahren leidenschaftlicher Wohnmobilist, schon während der Bauphase des Hunsrückhauses. Doch damals seien die Parkplätze noch unbefestigt gewesen, erinnert sich Hepp. Auch einen gewissen Service mit Ver- und Entsorgungsstation wollte man bieten. Die Service-Station wurde schließlich im Zusammenhang mit der Installation der Schneekanonen angelegt.Neues Angebot nicht an die große Glocke gehängt

Im Dezember war es so weit. Doch auch dann hängte man das neue Angebot nicht an die große Glocke. Der Grund: die Großbaustelle an der Einfahrt zum Wintersport-Zentrum. Deshalb habe man zunächst auf Werbung in den Wohnmobil-Zeitschriften und offizielle Beschilderung verzichtet. Jetzt ist es so weit: Ein großes Schild macht auf die Ver- und Entsorgungsstation aufmerksam. Lediglich die Hinweisschilder an der L 164 und der K 130 lassen auf noch sich warten. "Das war ein Riesenkampf mit dem Landesbetrieb Straßen und Verkehr und der Kreisverwaltung", erinnert sich Hepp. Für den Wirtschaftsförderer der Verbandsgemeinde ist das Areal am Hunsrückhaus ein Stellplatz der Superlative. Denn er ist nicht nur der Jüngste in der Verbandsgemeinde Thalfang, sondern auch der Höchste in Rheinland-Pfalz, oder wie Klaus Hepp gern formuliert, der "Höchste in der Bundesrepublik westlich des Rheins". Am Fuße des Erbeskopf liegt er auf immerhin rund 765 Meter. Optimal findet er auch die Nähe zum Hunsrückhaus. Die Natur- und Umweltbildungsstätte wird damit touristisch stärker angebunden. Denkbar sei auch eine Kombikarte für Stellplatz und den Besuch im Hunsrückhaus. Hubert und Hepp sind mit ihren Ideen noch nicht am Ende. Ihr nächstes Ziel: ein Frühlingstreffen für Wohnmobilisten am Erbeskopf, um den Platz noch mehr publik zu machen. Hier Ruhe pur, dort zentrale Lage: Der zweite Stellplatz für Wohnmobile befindet sich mitten in Thalfang. Ein Hinweisschild am Kurpark weist den mobilen Urlaubern den Weg. Familie Pons aus Nîmes ist gerade auf dem Weg von Kassel nach Hause. Jetzt füllen sie ihre Wasserkanister und wollen den Halt auch nutzen, um in Thalfang zu Mittag zu essen. Die drei sind froh, die Anlaufstelle hinterm EGZ gefunden zu haben: Denn in ihrem Campingführer ist weder der Platz in Thalfang, noch der am Erbeskopf aufgeführt. Doch das soll sich schon bald ändern, versichert Hepp. In der Einheitsgemeinde Morbach suchen die Urlauber für ihren fahrbaren Untersatz bislang vergeblich einen offiziellen Platz. Angedacht haben die Verantwortlichen eine Fläche am Sportzentrum für zehn Fahrzeuge. "Der Knackpunkt ist die Servicestation", erläutert Alfons Gorges von der Bauverwaltung in Morbach. Das Vorhaben werde aufwändiger als geplant. Der Amtsleiter geht davon aus, dass die Anlage rechtzeitig zur Saison 2005 fertig sein wird.

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