Thalfanger Fusionskonzept steht

Thalfang · 15 Ortsgemeinden sollen sich im Rahmen der Kommunalreform der Gemeinde Morbach anschließen, sechs kommen zur VG Hermeskeil. Das ist der Plan. Einige Gemeinden können möglicherweise aber doch noch an die Mosel wechseln.

 Hier funktioniert die Fusion bereits: Der Saar-Hunsrück-Steig verbindet die VGs Thalfang und Hermeskeil. Foto: VG Thalfang

Hier funktioniert die Fusion bereits: Der Saar-Hunsrück-Steig verbindet die VGs Thalfang und Hermeskeil. Foto: VG Thalfang

Foto: Ursula Schmieder (urs) ("TV-Upload Schmieder"

Und dann geht es auf einmal ganz schnell: Nur wenige Tage, nachdem sich Talling als letzte der Thalfanger Ortsgemeinden im Rahmen der Kommunalreform in Richtung Morbach positioniert hat, hat der Verbandsgemeinderat Thalfang in seiner jüngsten Sitzung im Hunsrückhaus am Erbeskopf einstimmig bei einer Enthaltung ein Fusionskonzept beschlossen, das dem Land zugeschickt wird.
Demnach sollen 15 der 21 Ortsgemeinden in die Einheitsgemeinde Morbach wechseln. Die Gemeinden Berglicht, Breit, Büdlich, Heidenburg, Malborn und Neunkirchen sollen in die Verbandsgemeinde (VG) Hermeskeil eingegliedert werden.

Die Verwaltung hat die Wünsche der Ortsgemeinden in ihr Konzept eingearbeitet, gleichzeitig aber auch die Vorgaben des Landes beachtet. Das hatte vorgegeben, dass ein Wechsel von Ortsgemeinden nur in Richtung EG Morbach und VG Hermeskeil möglich sei. Diese Vorgabe widerspricht den Beschlüssen der Ortsgemeinde Berglicht, die sich in Richtung Bernkastel-Kues, oder falls dies nicht möglich ist, nach Schweich hin orientiert hat.
Und auch der Wunsch von Heidenburg, Breit und Büdlich, mit der VG Schweich zu fusionieren, bleibt nach dem Konzept erstmal unerfüllt. Doch dieses berücksichtige mit der vorgeschlagenen Eingliederung in die VG Hermeskeil den Wunsch der vier Ortsgemeinden, selbstständig zu bleiben, sagt VG-Bürgermeister Marc Hüllenkremer.

Allerdings ist für diese die Tür in Richtung Mosel noch nicht ganz verschlossen. Denn sollte sich die Faktenlage noch ändern, soll den Wünschen dieser Ortsgemeinden entsprochen werden. Der Heidenburger Ortsbürgermeister Werner Treinen sagt, Staatssekretär Günter Kern habe ihm in einem Gespräch in Mainz, bei dem insgesamt zwölf Menschen aus den vier Ortsgemeinden anwesend gewesen seien, diese Option zugesichert.

Auch das Ergebnis des Bürgerentscheids, der am 24. September in der Ortsgemeinde Thalfang stattfindet, soll in das Konzept einfließen, habe Innenminister Lewentz in einem Schreiben mitgeteilt, sagt Hüllenkremer.
Für Unruhe im Gremium hat eine lange Stellungnahme von Richard Pestemer von der FWG gesorgt, der in einem Rundumschlag zahlreiche Aspekte der Reform nochmal aufgegriffen hat.
Ernsthafte Verhandlungen mit Bernkastel-Kues, Schweich und Birkenfeld könne seine Fraktion nicht erkennen, in einer "Nacht-und Nebelaktion" sei Morbach ins Spiel gebracht worden. Zu "unserem Bedauern" sei es zu einer Aufteilung der VG Thalfang gekommen, sagt er. Man hätte es begrüßt, wenn man in Gänze zur Verbandsgemeinde Hermeskeil gewechselt wäre.

"Wer hat gefordert, jede Gemeinde soll dorthin gehen, wohin sie will", entgegnet ihm Werner Breit von der FDP. Sämtliche Ortsgemeinden hätten ihre Beschlüsse in Eigenregie gefasst, das müsse man akzeptieren, sagt Detlef Jochem von der SPD. Das gelte auch, "wenn diese Entscheidungen nur mit einer Stimme Mehrheit getroffen worden seien", sagt er.
"Für mich sind Sie ein ganz schlechter Verlierer", sagt der Deuselbacher Ortsbürgermeister Klaus Hölzemer in Richtung Pestemer.Extra: DAS KONZEPT


Das beschlossene Fusionskonzept sieht vor, dass die Gemeinden Berglicht, Breit, Büdlich, Heidenburg, Malborn und Neunkirchen mit insgesamt 3176 Einwohnern mit der VG Hermeskeil fusionieren. Die Ortsgemeinden Burtscheid, Deuselbach, Dhronecken, Etgert, Gielert, Gräfendhron, Hilscheid, Horath, Immert, Lückenburg, Merschbach, Rorodt, Schönberg, Talling und Thalfang mit 4107 Einwohnern sollen mit der Einheitsgemeinde Morbach fusionieren.

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