Thema Hahn soll nicht in die Schublade

MORBACH. Der Gewerbe- und Verkehrsverein Morbach will Bewährtes ausbauen, aber auch Neues anbieten. Neben den Zugpferden Morbacher Frühling und Herbst sowie Weihnachtsmarkt setzen die Mitgliedsbetriebe künftig verstärkt auf Marketing-Aktivitäten.

 Trommeln gehört zum Geschäft. Deshalb will der Gewerbe- und Verkehrsverein Morbach künftig beim Morbacher Frühling (Foto) vor allem samstags mehr Attraktionen bieten.Foto: TV-Archiv/Ursula Schmieder

Trommeln gehört zum Geschäft. Deshalb will der Gewerbe- und Verkehrsverein Morbach künftig beim Morbacher Frühling (Foto) vor allem samstags mehr Attraktionen bieten.Foto: TV-Archiv/Ursula Schmieder

Zum 1. Juni trat eine Gesetzesänderung in Kraft, die dem Gewerbe- und Verkehrsverein Morbach neue Chancen eröffnet. War es bisher nicht gestattet, an den Samstagnachmittagen vor einem verkaufsoffenen Sonntag die Geschäfte offen zu halten, so steht dem ab sofort nichts mehr im Wege.Für Morbachs Gewerbetreibende löst sich so ein dickes Problem. Denn genau das hatte in der Vergangenheit für Verdruss bei den Kunden des Frühlingsmarktes gesorgt. Wer sich auf einen Einkaufsbummel eingestellt hatte, zeigte wenig Ver-ständnis für diese Vorschrift, die etwas versagt, was ansonsten üblich ist.Entsprechend eindeutig daher die Reaktion der Teilnehmer der Jahreshauptversammlung des Vereins. Alle Anwesenden signalisieren Bereitschaft, ihre Geschäfte sonntags und samstags offen zu halten. "Ich wäre sogar bereit, bis 20 Uhr zu öffnen", versicherte Vorsitzender Kurt Müllers. Auch das von Camilla Erz angeregte "Einkaufen bei Nacht" - von einem anderen Mitglied als "Saturday-Night-Shopping" aufgepeppt - fand Anklang. Einziger Nachteil: Der Ortskern müsste an beiden Tagen gesperrt werden. "Also müssen wir uns Gedanken machen um ein attraktives Programm", fasste Müllers zusammen. Was den Beteiligten nicht schwer fallen dürfte, da sie ihren Einfallsreichtum schon unter Beweis stellten. Aktuelles Beispiel ist der als dauerhaftes Angebot gedachte Morbacher Einkaufsgutschein. Zur Zeit sind 1000 Formulare in Druck. An der branchenübergreifenden Aktion können sich alle Mitgliedsbetriebe beteiligen.Schnäppchen-Markt für 2004 geplant

Beteiligte Betriebe könnten an ihren Schaufenstern kenntlich machen, dass sie dieses Zahlungsmittel akzeptieren, erläuterte Vorstandsmitglied Irmgard Wagner. "Ich finde, das ist eine sehr gute Idee, und würde gern mitmachen", meldete sich Roman Knichel zu Wort. Bei einer Handzeichen-Abfrage stellte Müllers fest, dass der Rewe-Geschäftsführer nicht allein mit seiner Meinung steht.Als zusätzliche, bereits bewährte Aktion, ist für das kommende Jahr ein Schnäppchen-Markt vorgesehen. "Da haben wir ganz andere Kunden mobilisieren können", rief Camilla Erz in Erinnerung. Aktionen wie "Morbach macht Markt" (Eigenbetrieb der Krammarkt-Stände), "Morbach tauscht" (Alt gegen Neu) oder die werbewirksame Beschilderungen sollen künftig weiterlaufen. Kontrovers wurde dagegen die einwöchige Präsenz Morbachs auf dem Flughafen Hahn bewertet. Diese war dank des Einsatzes eines paritätisch besetzten Gremiums aus Mitgliedern der Verwaltung und des Vereins ermöglicht worden.Jung: Nicht nur an den Buchungen messen

Nach Ansicht des zweiten Vorsitzenden Manfred Armbruster brachte die Aktion den Hoteliers keinen Nutzen. "Wir haben uns mehr versprochen", bilanzierte er. Ortsvorsteher Hans Jung gab zu bedenken, dies könne nicht allein an den Buchungen gemessen werden. "Wir sollten noch einen Versuch wagen und nicht einfach aufgeben", bekräftigte der Bürgermeister. Worin ihn der Chef der Einheitsgemeinde bestätigte. Er sehe auch die Werbung in Richtung normaler Besucherverkehr, meinte Gregor Eibes und würde daher "das Thema Werbung und Hahn noch nicht in die Schublade legen". Dass die beiden Bürgermeister mit dieser Sichtweise nicht alleine stehen, belegte die Aussage von Manfred Weyand: "Erfolg ist nicht unbedingt direkt messbar - man muss da ein bisschen Geduld haben."

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