Tierisches ist Trumpf

MORBACH. Auch der dritte Bauern- und Kreativmarkt im Rahmen des "Morbacher Herbstes" war aus Sicht der Veranstalter wieder ein voller Erfolg. Rund 5000 Besucher drängten sich auf Morbachs Straßen rund um die St.-Anna-Kirche.

Vor allem am späten Nachmittag war fast kein Durchkommen mehr. Dass ein Kuhgespann sich wie anno dazumal einen Weg durch die Menschenmengen bahnen konnte, war fast ein kleines Wunder. Immer wieder hieß es erschrocken: "Huch, da kommen ja Kühe." Doch die beiden Wiederkäuer aus Limbach drehten ihre Runde ohne Zwischenfälle.Die "ungekrönten Stars des Tages" seien lammfromm gewesen und hätten in Morbach ihren 50. Auftritt gehabt, erklärte Edeltrud Reinhard, die als Vorstandsmitglied im Gewerbe- und Verkehrsverein den mittlerweile dritten Bauern- und Kreativmarkt im Rahmen des Morbacher Herbstes organisiert hatte. "Es macht mir einfach Spaß, solche Veranstaltungen zu machen", berichtete die Geschäftsfrau stolz. Die Gäste, die zum Teil von weit her aus Mainz, Wiesbaden, Trier und aus dem Saarland kamen, werden es gespürt haben. Von Besuchern bekam sie persönlich jedenfalls ausschließlich positive Resonanz. Der Grundstein für diese Veranstaltung war bereits vor drei Jahren gelegt worden. An seinem jährlichen Innovationswochenende beschloss der Gewerbe- und Verkehrsverein Morbach, neue Wege zu gehen.Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Über 80 Stände weist der Bauern- und Kreativmarkt mittlerweile auf. Der Verkauf der regionalen Produkte und kunsthandwerklichen Arbeiten lief nach Meinung zahlreicher Marktbeschicker sehr gut. Ramona Reuter-Adkins, die Spirituosen und Konfitüre verkaufte, ist bereits im dritten Jahr dabei: "Super, super, super! Nachdem der Himmel heute morgen Freudentränen weinte, ist die Stimmung jetzt spitze." Und in der Tat - trotz der regnerischen Wetteraussichten war die gesamte Veranstaltung bis auf einen ergiebigen Regenguss am Vormittag trocken geblieben.Verkehrschaos blieb aus

Das Rahmenprogramm machte Laune. Am Umzug des Kuhgespanns beteiligten sich die Hunsrücker Trachtentanzgruppe aus Schauren und die Musikgruppe Dalleskrautter aus Simmern. Anschließend wurde von der Tanzgruppe der traditionelle Erntekranz gebunden."Zugpferde" waren einmal mehr die historischen Handwerker, die ihr Können zeigten, unter anderem Besenbinder, Hottenmacher, Seiler und Weber. Nicht nur sie zogen die Aufmerksamkeit auf sich. "Knallvoll" war es auch bei den beiden "Schinderhannes"-Aufführungen eines Marionettentheaters. Die Besucher genossen die Darbietungen. Werner Fürstenberg-Franzmann war mit seiner Frau aus Idar-Oberstein angereist: "Morbach ist für mich der Inbegriff eines Dorfes mit allen Facetten. Viele Geschäfte, viele aufgeschlossene, freundliche Menschen und gutes Essen." Auch Doris Martini aus Birkenfeld war beeindruckt. Eine große Auswahl, der schöne Bauernmarkt und die freundlichen Menschen animierten zum Bleiben.Auch den Kleinsten gefiel‘s. Der fünfjährige Christian Dinner fand einfach alles toll, "aber ganz besonders die vielen Tiere". Denn zu bestaunen gab es auch lebende Schweine, Kälber und Kaninchen. Von der starken Frequenz profitierten auch die Morbacher Fachgeschäfte, die gleichzeitig zum verkaufsoffenen Sonntag eingeladen hatten. Edeltrud Reinhard bewertete die Kauflust ihrer Kunden mit "gut", ihren Kollegen ging es ähnlich. Das Verkehrschaos der vergangenen Jahre blieb aus. Axel Schmitt vom Ordnungsamt führte dies nicht nur auf die etwas geringeren Besucherzahlen, sondern auch auf die bessere Organisation zurück.Der Gewerbe- und Verkehrsverein Morbach habe diesmal zwölf Mann mit dem Parkdienst beauftragt.

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