Triumpf der Kölner Ersatzspieler
Mannheimer Blues und Kölsche Partystimmung haben das Festzelt des "Merscheider Markt" zum Beben gebracht.
Merscheid. (urs) Es ist eine gelungene Überraschung - obwohl der eine oder andere schon ein klein wenig traurig ist. "Eigentlich sind wir ja für das Alpentrio Tirol hierher gefahren", erzählt Emmi Rübel aus Wolfstein bei Lauterecken. Doch "De Räuber", die für das kurzfristig verhinderte Trio eingesprungen sind, seien genausogut. Sie und Ehemann Friedhelm sind öfter bei SWR 4 "Wir bei Euch" zu Gast. "Es ist nur meist sehr weit zu fahren", bedauern die beiden ein wenig. Die Fahrt nach Merscheid hat sich für sie aber in jedem Fall gelohnt. Die Ersatzgruppe erweist sich als der "absolute Höhepunkt" des Abends, wie es Klaus Schäfer von der Vereinsgemeinschaft Merscheider Markt formuliert. Denn es sind "De Räuber", die das Zelt zum Beben bringen. Das Publikum ist derart begeistert, dass es die Kölner Stimmungsgaranten gar nicht mehr von der Bühne lassen will. Selbst Tony Marshall, der als eigentlicher Stargast im Anschluss die Bühne betritt, kann da nicht ranreichen. Zwar ist auch sein Auftritt für die 750 Besucher im Festzelt ein Höhepunkt, aber eben nicht der absolute.Bereits der Einstieg in den Abend mit der Mannheimer Bluessängerin Joy Fleming war vielversprechend. Mit Liedern wie "Ein Lied kann eine Brücke sein" stellte sie das beeindruckende Volumen ihrer Stimme unter Beweis. Stefan Aschke aus Kronberg im Taunus hatte vor allem ihretwegen mit einer Gruppe Gleichgesinnter die 130 Kilometer Fahrt auf sich genommen. "Wir fahren der Sendung immer regelmäßig hinterher", erzählt Aschke von jährlich etwa 50 Sendungen, bei denen er fast immer dabei ist. Davon abhalten könne ihn höchstens eine Urlaubsreise. Zumindest in Merscheid Stammgast ist der im Ort wohnende Ottmar Adams. In diesem Jahr durfte erstmals Tochter Ester (13) mit. Der SWR-4-Abend komme immer sehr gut an: "Man sieht ja auch jedes Jahr, was hier für ein Betrieb ist."Zwischen Joy Fleming und den Kölnern "Räubern" heimsen aber auch andere Sänger den Applaus des begeisterten Publikums ein. So etwa Peter Steinbach, der mit einer Hommage an das geschätzte "Hotel Mama" den Besuchern aus dem Herzen zu sprechen scheint. Zwischen den Auftritten von Sandro De Ville und Irena sorgen zudem immer wieder die "Filsbacher" dafür, dass die Stimmung im Festzelt nicht abflaut.
