Übungsalarm erweist sich als freundliche Finte

DHRONECKEN. Das Datum seines 25. Wehrführerdienstjubiläums entpuppte sich für den Dhronecker Ortsbürgermeister als ein echter Festtag.

Die ernste Miene, mit der Dhroneckens Ortsbürgermeister Detlef Jochem zum Einsatzort eilte, war für seine Feuerwehrkameraden der schönste Beweis. Die Vorbereitungen zur Feier des 25-jährigen Dienstjubiläums ihres Wehrführers waren geheim geblieben. Erst allmählich hellte sich Jochems Gesicht auf. Denn ein derart großes Aufgebot an fachkundigen Zaungästen war doch etwas seltsam.Aufgebot an Gästen fällt aus dem Rahmen

Auffällig war vor allem die Visite von Hermann Lossbrand, dem Vorsitzenden des Kreisfeuerwehrverbands, dessen Stellvertreter Jochem ist. Außerdem waren Roland Sommerfeld, Wehrleiter der Verbandsgemeinde Thalfang, sein Stellvertreter Detlef Haink und sein Vorgänger Rolf Philippi erschienen. Zu den Wehrführern der Nachbardörfer wie Thalfang und Burtscheid hatte sich zudem Toni Bonerz, Wehrleiter der Verbandsgemeinde Hermeskeil, gesellt. Gänzlich aus dem Rahmen fiel jedoch der Einsatz der befreundeten Feuerwehr aus dem saarländischen Niedaltdorf, die sich mit den Wehren Dhronecken und Malborn um die Brandbekämpfung kümmerten. Jochems anfängliches Staunen wich daher schon bald einem Lächeln. "Die Überraschung ist geglückt", zeigte sich der Wehrführer, der 16 Jahre stellvertretender Wehrleiter der Verbandsgemeinde war, erleichtert. Seine alten Weggefährten um sich zu haben, freue ihn ungemein: "Ich kann gar nicht beschreiben, was in mir vorgeht." Schließlich musste der 47-jährige Finanzwirt in den 32 Jahren als aktiver Feuerwehrmann auch viele traurige Einsätze verkraften. Menschlich sehr nahe gegangen seien ihm zwei Verkehrsunfälle mit Todesfolge. Als sehr einsatzintensiv ist ihm der Hangrutsch in Gräfendhron in Erinnerung. Daneben bleiben natürlich die Hochwassereinsätze im eigenen Ort - vor allem die in den Jahren wie 1993 und 1995 - haften. Ansonsten hatte es Jochen mit den verschiedensten Einsätzen "vom Kaminbrand bis zu dieser Brandserie" zu tun, wobei er die "Kameradschaft unter den Feuerwehren" zu schätzen lernte. Während der 25 Jahre als Dhronecker Wehrführer passierten die Wehr, mit heute 17 Aktiven, 42 Kameraden. "Das sind 42 verschiedene Leute", macht Jochem seine Rolle als "Mädchen für alles" deutlich. Abgesehen von Psychologie sei viel Engagement erforderlich, die Wehr auf einem hohen Niveau zu halten. Parallel zu Aus- und Fortbildung seien sie derzeit dabei, ihr Gerätehaus zu erweitern. Für die Finanzierung stehe der Förderverein der Freiwilligen Feuerwehr ein - plus "sehr viel Eigenleistung". Seine Treue zur Wehr erstaunt Jochem selbst. Das sei auch nur machbar, wenn die Familie mitspiele, ist er Ehefrau Heidi sowie der 14-jährigen Tochter und seinem Sohn, 16 und selbst Feuerwehrmann, dankbar. Die auf den Tag des Jubiläums geplante Feier war ein Meisterstück seiner Kameraden. Damit ihr Ortsbürgermeister und Schlüsselwart keinen Verdacht schöpfen konnte, hatte ein Dritter das Bürgerhaus gemietet. Das Kochen übernahmen - still und heimlich - die Frauen der Aktiven.

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