Umstrittene Wasserversorgung

Gegen den Verbund der Wasserversorgungen in Thalfang und Hermeskeil erhebt der Fraktionsvorsitzende der Freien Wähler im Verbandsgemeinderat Thalfang, Richard Pestemer, schwere Vorwürfe. Die VG-Verwaltung verschleudere Steuergelder. Der angebliche Wassernotstand - der den Verbund notwenig mache - sei willentlich herbeigeführt worden, sagt er.

Thalfang/Hermeskeil. (ch) Zwischen Thalfang und Hermeskeil werden derzeit neue Wasserleitungen verlegt (der TV berichtete). Damit soll die überörtliche Wasserversorgung gesichert werden. Spätestens ab 2011 soll es möglich sein, dass sich die Verbandsgemeinden Thalfang und Hermeskeil gegenseitig Wasser liefern.

Nötig sei dies nach Auskunft der Verwaltung, weil Thalfang sein Trinkwasser aus Quellen beziehe, die ihre Ergiebigkeit ändern können. Daher wird derzeit auch der Hochbehälter Thiergarten in den Verbund in der Verbandsgemeinde Thalfang aufgenommen. Von dort soll später zusätzlich über das Industriegebiet "Grafenwald" der Hochbehälter in Hermeskeil angeschlossen werden.

Doch laut Richard Pestemer ist ein solcher Wasserversorgungsverbund nicht unvermeidbar. Vielmehr gehe der Trinkwasserverbrauch in der VG Thalfang merklich zurück. Ein etwaiger Mehrbedarf komme nur dadurch zustande, dass die VG den Thalfanger Sprudelwerken 300 Millionen Liter jährlich konzessionsfrei zur kommerziellen Nutzung abgebe. "Wenn es also einen Wasserversorgungsnotstand geben sollte, dann ist er selber willentlich herbeigeführt worden", schreibt Pestemer in einer Stellungnahme.

Die Kosten für diese Bauvorhaben seien bereits von 850 000 Euro auf 1,2 Millionen Euro angestiegen. Pestemer habe daher den Landesrechnungshof und den Bund der Steuerzahler wegen vermuteter Verschleuderung von Steuergeldern von dem Vorgang in Kenntnis gesetzt.

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