Und dienstags geht‘s nach Gonzerath

GONZERATH. (urs) Ein letztes Mal konnten die Narren der Region mit ihrer schier unerschöpflichen Fantasie und handwerklichem Geschick überzeugen. Bei Sonnenschein zogen rund 40 Wagen und Fußgruppen durch den Ort.

 Bei strahlendem Sonnenschein zogen wilde Wikinger gefolgt von einer wolkenverhangenen Wetterstation durch die Straßen von Gonzerath.Foto: Ursula Schmieder

Bei strahlendem Sonnenschein zogen wilde Wikinger gefolgt von einer wolkenverhangenen Wetterstation durch die Straßen von Gonzerath.Foto: Ursula Schmieder

Schoneine Stunde vor Beginn des Gonzerather Dienstagsumzugs warenlaufend Autos in den Ort hineingerollt. Am "Kapellchen" trafenregelrechte Kolonnen von Wagen aus drei Himmelsrichtungenzusammen und warteten gespannt auf Umzug. Und der konnte sichsehen lassen. Die "Gunzta Besenbinner" erklärten ihreBereitschaft, den Lauterern bei der Insolvenz zu helfen. EineDelegation Schotten mit Dudelsackbegleitung plädierte angesichtsdes Sparzwangs für einen Trip zu "Nessie". Dazwischen trolltensich "Normannische Haspelratzen", "Schackberg-Yetis" und Ariellesamt Meergetier. Gonzerather Kinder zogen als Wetterstation mit gut gelaunten Sonnen und wohlbeschirmten Wolken mit. Andere stellten einen Malkasten dar oder zogen als König der Löwen, Blumentöpfe, Weihnachtsmänner oder Windrädchen mit. "Wenn den Morbachern die Luft ausgeht, machen wir den Wind", ließen sie die zahlreichen Zuschauer am Wegrand wissen.

Nein zum Krieg und Ja zu den Siebzigern

Zur Unterstützung waren die Jecken aus Hinzerath, Rapperath, Gutenthal, Ürzig und Liesertal mit ihren schönsten Wagen gekommen. Mit dabei das Forstamt der Hinzerather Feuerwehr. Ein "technisches Meisterwerk" - so die Erbauer. Rollte doch das Häuschen entlang einer acht Meter langen Bahn und fuhr dabei den Dhronecker Turm heraus.

Mit einem Nein zu Krieg und Ja zu den 70-ern belegte der Nachwuchs, dass das Jugendheim besser ist als sein Ruf. Die Liesertaler Jugend verteidigte als Nonnen und Patres das Kloster "St. Delirius". Zu ihnen gesellten sich Rapperather Indianer, Ürziger Piraten und "Goundeler Knackis". Mit Rücksicht auf die Autofahrer begleitete den Umzug erstmals eine Cafébar mit alkoholfreiem Kaffee und Gebäck. Mit den Musikvereinen aus Lieser und Merscheid hatten sich an die 40 Motive versammelt - und das ohne vorherige Anmeldung. "Bis jetzt hat das immer geklappt", meinte Rainer Schneider vom Karnevalsverein "Hejele". Auch hinsichtlich des guten Wetters war er erfreut: "Petrus ist ein Gonzerather", so seine Überzeugung. Das Besondere am "Hejele"-Umzug ist im übrigen, dass die Wagen am Ende wenden und sich daher gegenseitig begegnen.

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