Unvollendete sorgt für Unmut

HUNDHEIM. Obwohl sie laut Zeitplan längst fertig sein müsste, ist die Hundheimer Brücke weder für Fußgänger, noch für Autofahrer befahrbar. Laut Landesbetrieb Straßen und Verkehr liegt die Ursache bei der Firma. Ein zweites Ärgernis: Ob die dritte Fahrspur zwischen Morbach und dem Stumpfen Turm zeitnah kommt, ist ebenfalls mit einem Fragezeichen versehen.

Rückblende: Im April 2002 fiel der Startschuss für den Ausbau der Hunsrückhöhenstraße. Mit dem Bau einer Brücke im Bereich der Kreuzung mit der Kreisstraße 122 bei Hundheim begannen die Arbeiten, die zum einen eine kreuzungsfreie Überquerung der Hunsrückhöhenstraße ermöglichen und mit dritten Fahrspur auch das Überholen erleichtern sollten. Beide Projekte hatten zum Ziel, die Strecke sicherer zu machen. Denn insbesondere der starke Schwerlastverkehr führt auf der B 327 regelmäßig zu Staus und riskanten Überholmanövern. Das Gesamtprojekt, so stellte es damals der Landesbetrieb Straßen und Verkehr (LSV) dar, sollte bis Ende dieses Sommers fertig sein."Seit Juni passiert nichts mehr"

Doch die dritte Spur fehlt, und auch die von den Hundheimern lang ersehnte Brücke ist nur ein Fragment. Das Brückenbauwerk an sich steht, die Rampe auf der Hundheimer Seite ist aufgeschüttet, doch es fehlen sowohl die Deckschicht, als auch die zweite Rampe in Richtung Hundheimer Sportplatz.Die Bauarbeiten ruhen. "Seit Juni spätestens ist nichts mehr passiert", ärgert sich Renate Tresch, Vorsitzende des Heimatvereins Hundheim. "Als Fußgänger kommt man kaum über die Straße", weiß sie aus Erfahrung. Und wer aus Richtung Sportplatz zurück will, dem ist durch den Pfeiler die Sicht versperrt. Der Hundheimer Bürger Norbert Weber spricht gar von einem "Spießrutenlauf beim Überqueren der Straße", vor allem wenn Fahrzeuge das dort bestehende Tempolimit nicht einhalten. Hinzu kommt, dass die Hundheimer ihre Grillhütte jenseits der Hunsrückhöhenstraße in Eigenarbeit gebaut haben, als sie wussten, dass die Brücke kommt. "Damit wir nachts nicht überfahren werden", sagt die Heimatvereins-Vorsitzende mit einem Schuss Sarkasmus."Ich weiß gar nicht mehr, was ich den Leuten sagen soll", ist Ortsvorsteher Joachim Gutweiler ratlos. Er hat große Bedenken, dass an der Kreuzung was passiert, schließlich seien dort vor Jahren bereits zwei Kinder tödlich verunglückt. Auch Bürgermeister Gregor Eibes findet die Situation sehr unbefriedigend. Er habe schon mehrfach interveniert, doch bislang ohne Erfolg.Woran liegt‘s? "Die Firma kommt nicht bei", ärgert sich auch Edeltrud Bayer vom Landesbetrieb Straßen und Verkehr. Ihre Behörde sei mit dem Unternehmen in "heftigem Gespräch". Die Gründe sind für die Behörden-Chefin "nicht direkt erkennbar". Natürlich gebe es rechtliche Möglichkeiten gegenüber der Firma, aber dafür seien "gewisse Etappen" notwendig.Deshalb kann Bayer auch keine konkrete Angaben machen, wann die Brücke fertiggestellt wird. Die Deckschicht werde allerdings erst parallel mit der dritten Fahrspur aufgetragen.Und was ist mit der zusätzlichen Spur? "Wir sind bei den Ausschreibungsvorbereitungen", erläutert die Behörden-Chefin. "Wir wollen im Frühjahr dort loslegen", macht sie ihre Absichten deutlich. Doch ob‘s was wird, ist unklar. Das Projekt sei bewilligt, und man stehe zwar im kommenden Jahr "Gewehr bei Fuß", aber wie viel Geld der Bund im kommenden Jahr tatsächlich für Rheinland-Pfalz ausgeben könne, sei unklar. Der Grund: die Maut-Ausfälle. Noch habe der Bund keinen einzigen Maut-Euro eingenommen, das Geld sei aber längst verplant. Was halten Sie von den Bauarbeiten in Hundheim, die kein Ende nehmen? Antworten bis 16 Uhr (per Fax: 06503/981625 oder per eMail: hunsrueck-echo@volksfreund.de veröffentlichen wir morgen.

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