Verlockende Hühner

MERSCHEID. (urs) Der Merscheider Markt hat in vielen Terminkalendern seinen festen Platz und das nicht nur bei Besuchern aus der direkten Nachbarschaft.

Viele kommen einfach der Kinder wegen. Schließlich gibt es in der Region kaum ein vergleichbares Angebot an Tieren aller Art, die nicht nur bestaunt werden dürfen, sondern auch zum Verkauf stehen. Auf der angrenzenden Wiese können Reiter sogar Jahr für Jahr ihr Können beziehungsweise die Schnelligkeit ihres Pferdes im Reiterwettbewerb messen. Und für die Kinder sind Ponyreiten oder Karussellfahren im Angebot. Eine zusätzliche Bereicherung des Merscheider Marktes ist die Kombination mit einem Bauernmarkt, der vom Kohlkopf bis zum Steinofenbrot fast keine Wünsche offen lässt. Mittendrin können sich die Besucher zudem mit allem für Haus und Hof eindecken, sprich von Töpfen bis zu Kopfbedeckungen oder Hundefutter. Reichlich Gelegenheit also, mit anderen ins Gespräch zu kommen und dabei neue Gesichter und alte Bekannte zu treffen. Eugen Krebs führt eben dieser Aspekt des Traditions-Viehmarkes seit Jahren nach Merscheid. Ihm gefällt, dass es auf dem Markt so bunt zugeht, erzählt der Neumagen-Dhroner, der zu Hause Kaninchen, Schafe, Bienen und Hühner hat. "Es ist alles da, wunderbar organisiert und das Zelt so schön geschmückt", lobt er den Veranstalter, die Vereinsgemeinschaft Merscheider Markt. Außerdem treffe er hier immer Bekannte, die selber Tiere haben. Das alles zusammen genommen, sei das, was den Markt so attraktiv mache. Auch Manfred Lemmermeyer aus der gleichen Moselgemeinde war daher mit Frau und Enkelin Hannah nach Merscheid gefahren. Er habe gehört, dass der Markt so schön sei. Ähnlich erging es Günter Pieper, der seiner Enkelin Mira zuliebe zum Viehmark gekommen war. "Das Wetter ist ja optimal und das liegt ja vor der Haustür", sagt der Morscheider. Alfons Böhmer war auf Bitten von Enkel Niklas sogar in die Rolle eines Kaninchen-Händlers geschlüpft. "Ja, was will man da machen", erklärt er Erwin Orthmann aus Brauneberg, und Albert Schuler aus Monzelfeld. Doch nicht nur Hunsrücker zieht das Marktgeschehen magisch an. Lothar Lauck und sein Vater Arthur kommen seit Jahren aus dem saarländischen Hasborn her. "Hier gibt's Rassen, die man nicht überall findet", loben die Männer das Angebot an Hühnern. Dieses Mal sind sie bei Hermann Müller aus Heinzerath fündig geworden, der das Federvieh selber groß zieht. "Ich habe 68 Glucken gehabt", berichtet er stolz. Auch Anke Endruweit aus Wittlich-Dorf hatten die "Pollen" hergeführt. "Wir haben schöne Hühner gekauft, und jedes Kind durfte sich eines aussuchen", erzählt sie. Für die Kinder sei das immer ein Erlebnis, ist sie froh, dass es einen solchen Markt gibt. In Wittlich sei so was jedenfalls weit und breit nicht zu finden. In diesem Jahr waren es ähnlich wie im Vorjahr rund 4000 Menschen, die es zum Markt zog. Doch schon der Vorabend mit der Rockband "Vampire" war laut Matthias Schabbach von der Vereinsgemeinschaft vielsprechend. Es habe einen Spitzenandrang von 1000 Besuchern gegeben: "Die Stimmung war topp - das war eine ganz tolle Veranstaltung", schwärmt Schabbach.

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