Vision, kein Luftschloss

In diesen wirtschaftlich angespannten Zeiten eine Gaststätte zu übernehmen, ist eine Entscheidung, die - vorsichtig formuliert - erheblichen unternehmerischen Mut erfordert. Das gilt sicher für jedes Lokal, ganz besonders aber für eine, die fernab von größeren Orten mitten in freier Natur liegt und die sehr stark saisonalen Einflüssen unterliegt. Gereon Haumann hat Visionen, aber er ist kein Träumer. In allererster Linie ist er ein Betriebswirt, der rechnen kann und der sich sicher nicht auf Luftschlösser einlassen wird. Dass der Zweckverband ihn - zumindest vorläufig - für ein solches Projekt gewinnen konnte, ist ein doppelter Glücksfall. Zum einen, weil man ihn in der Region kennt und er sich nicht wie andere vor ihm innerhalb kürzester Zeit wieder in Luft auflösen kann. Zum anderen, weil er wie kaum ein anderer in der Region seinen Standortvorteil ausspielen kann. Er kann und wird auf seine Erfahrung und eine vorhandene Infrastruktur in Horath zurückgreifen, wenn am Erbes-kopf der Bär tobt. Er kann aber auch das künftige Angebot an der Piste - vom Après-Ski bis zum Kinder-Skizirkus - seinen eigenen Gästen in Horath anbieten. Interessant ist, dass Haumann bei allem Optimismus zurückhaltend bleibt. Doch eines ist den Verantwortlichen im Zweckverband auch klar: Wenn ein Geschäftsmann in einer solchen Konstellation keine Realisierungsmöglichkeiten sähe, dann hat ein externer Investor erst recht keine Chance. i.rosenschild@volksfreund.de

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort