Die kleine Leonie klammert sich ans Bein ihres Vaters. So ganz geheuer ist der Fünfjährigen das, was auf dem alten Sportplatz an der Grundschule in Haag passiert, nicht. Im ersten Wettbewerb des Haager Volkslaufs steht sie mit einem Dutzend weiterer Kindergartenkinder im Mittelpunkt des Interesses. Sprecher Ludwig Beißel versucht den Teilnehmern die Nervosität zu nehmen, macht Witze. Aber erst als der Startschuss fällt, verfliegt die Anspannung. Auch Leonie lässt das Bein des Papas los, rennt so schnell sie kann, die 200 Meter lange Strecke und ist als erstes Mädchen im Ziel. Freude und Stolz - bei Kindern, Eltern und Verwandten. Denn bei den Kleinsten ist jeder ein Gewinner. Wenig später gibt es bei der Siegerehrung für jeden einen süßen Schokoladen-Osterhasen. Mehr als zwei Drittel der Teilnehmer stellen beim Volkslauf in Haag die Unter-20-Jährigen. Dieser Anteil soll gehalten, die absolute Zahl der Läufer und Walker gesteigert werden. "Wir müssen mehr auf die anderen Veranstaltungen fahren", gibt der neue Vorsitzende des SV Haag, Michael Bernard, die Marschrichtung vor. Seit wenigen Wochen leitet der 33-Jährige den Sportverein. Damit hat der bisherige Club-Chef Joachim Thömmes etwas mehr Spielraum, sich um die beiden Oster-Veranstaltungen (neben dem Volkslauf der "Osterrock", siehe Artikel unten) zu kümmern. Die Voraussetzungen, dass die Erfolgsgeschichte des Haager Volkslaufs fortgeschrieben wird, sind gut. Wenige Wochen vor der fünften Auflage konnte erstmals ein Namenssponsor gefunden werden. Mit einem Fünfjahresvertrag ausgestattet soll die nun "Möbelhof-Morbach-Volkslauf in Haag" genannte Veranstaltung wachsen. "Bisher ist das immer Null auf Null aufgegangen", verdeutlicht Thömmes, wie hart das Volkslaufgeschäft ist. Mit dem Namenssponsor können die Haager nicht nur höhere Sachpreise (im Wert von insgesamt 1500 Euro) unters Laufvolk bringen, sondern auch mehr in die Werbung investieren. "Volksläufe gibt es bei uns in der Gegend ja kaum", ist sich Thömmes sicher, dass die Nachfrage da ist. Seit der Premiere hat sich die Veranstaltung im Breitensportkalender etabliert. 2003 wurde mit Start und Ziel am Sportplatz noch durch den Wald gelaufen. Direkt im zweiten Jahr ging es aber zur Grundschule und durch den Ort. "Der Schritt hier runter war richtig", sagt Thömmes. Auf die erste Entwicklungsphase folgt nun die nächste.