Vorfahrt für die Sicherheit

Zwei Wochen - ab heute Nachmittag - lang wird die Landesstraße 155 von Berglicht in Richtung Horath voll gesperrt sein. In den Steilhängen oberhalb der Straße werden bereits abgestorbene Fichten gefällt, die ein erhebliches Sicherheitsrisiko darstellen.

 Revierförster Peter Meyer inmitten abgestorbener Bäume, die an ihren hellen, rindenlosen Stämmen zu erkennen sind oder auch an den Schwämmen am Stamm. TV-Foto: Ursula Schmieder

Revierförster Peter Meyer inmitten abgestorbener Bäume, die an ihren hellen, rindenlosen Stämmen zu erkennen sind oder auch an den Schwämmen am Stamm. TV-Foto: Ursula Schmieder

Berglicht. (urs) Die Steilhänge unterhalb von Berglicht ringen Respekt ab. Wer Mühe hat, Steigungen von 75 Prozent zu erklimmen, kann sich vorstellen, wie heikel es sein muss, dort mit schwerem Gerät zu hantieren. Doch genau das steht dem Gelände oberhalb der L 155, die nach Neumagen-Dhron führt, in den nächsten zwei Wochen bevor.

Zwölf Forstarbeiter werden mit Spezialmaschinen anrücken, um zwischen Berglicht und der Abzweigung nach Horath auf einer Fläche von 14 000 Quadratmetern Fichten zu fällen. Allerdings sollen nicht nur einige wenige weichen, sondern der gesamte Fichten-Bestand. Um das Erosionsrisiko zu minimieren, werden aber vorerst nur Fichten im Abstand von bis zu 40 Metern zur Straße gefällt. Kleinere Bäume und Büsche sollen stehen bleiben. Der obere Fichtengürtel wird erst durchforstet, wenn Hainbuchen, Feld-Ahorn und Robinien, die bis Dezember unterhalb gepflanzt werden, gut verwurzelt sind.Ziel der Aktion ist die Umwandlung des Fichtenbestandes in einen Laubwald, der die Böschung langfristig sichern soll.

Auch Fußgänger und Radler müssen Umwege machen



Durch die Klimaerwärmung fühle sich die Fichte in 300 bis 400 Meter Höhe wegen der trockenen Böden nicht mehr wohl, erklärt Revierförster Peter Meyer. Sie werde anfällig für Krankheiten und Schädlinge oder vertrockne einfach und falle irgendwann um, was die Sicherheit von Autofahrern und Fußgängern gefährde. An manchen Stellen des Steilhangs sind laut Meyer bereits 90 Prozent der Bäume tot, die Fällaktion sei dringend notwendig. Dennoch verschweigt er nicht den unvermeidlichen Negativ-Effekt: "Optisch wird das die ersten zwei Jahre nicht schön aussehen" Aber die Sicherheit gehe nun einmal vor.

Während der Arbeiten wird die Straße für zwei Wochen voll gesperrt - auch für Fußgänger und Radfahrer. Der Verkehr wird großräumig über Morbach umgeleitet. Um Schulbussen das zu ersparen, wurde die Aktion in die Herbstferien gelegt.

Sobald am Freitagnachmittag der letzte Schulbus passiert hat, wird bis einschließlich 23. Oktober die Straße zugemacht. Parallel dazu sind wegen des ohnehin stark reduzierten Verkehrsaufkommens zwischen Berglicht und dem Thalfanger Berghof Forstpflege-Arbeiten vorgesehen. Der Verkehr wird weiter fließen können, allerdings wird eine Baustellen-Ampel eingerichtet.

Für das Fällen setzen Mitarbeiter der Forstreviere Büdlicherbrück und Thalfang sowie der technischen Produktionsleitung des Forstamts Dhronecken Vollernter, Seilschlepper und Kranfahrzeuge sowie Lastwagen und eine Planierraupe ein.

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