Warten am Morbacher Busbahnhof ist untragbar

Die Beschwerden aufgebrachter Eltern haben Wirkung gezeigt - ab dem 14. Dezember gibt es einen neuen Busfahrplan. Schüler der Integrierten Gesamtschule (IGS) und der Realschule plus Morbach müssen nur noch wenige Wochen am Busbahnhof auf ihren Anschlussbus warten.

 Auch wenn die Schüler, darunter auch Fünftklässler, die Situation mit Humor nehmen – dass sie derzeit am Morbacher Busbahnhof umsteigen müssen und etwa 20 Minuten auf den Anschlussbus warten müssen, kann keine Dauerlösung sein. TV-Foto: Ursula Schmieder

Auch wenn die Schüler, darunter auch Fünftklässler, die Situation mit Humor nehmen – dass sie derzeit am Morbacher Busbahnhof umsteigen müssen und etwa 20 Minuten auf den Anschlussbus warten müssen, kann keine Dauerlösung sein. TV-Foto: Ursula Schmieder

Morbach. (urs) So wie Hans-Georg Stein haben sich in den vergangenen Wochen etliche Eltern Sorgen um ihre Kinder und Enkel gemacht.

Der Weiperather hatte als stellvertretender Ortsvorsteher in einer Sitzung Kritik geübt. Er fragte, warum Ganztagsschüler aus Weiperath, Hunolstein und Odert neuerdings am Morbacher Busbahnhof auf ihren Anschlussbus warten müssten. Bisher seien sie immer direkt von der Schule nach Hause gefahren worden, was für Kinder aus Nachbarorten auch nach wie vor die Norm sei.

Stein sorgt sich in erster Linie um seinen Enkel, der als Fünftklässler die Integrierte Gesamtschule in Morbach besucht. Es sei schon vorgekommen, dass ältere Jugendliche oder junge Erwachsene, die sich Busbahnhof aufhielten, den Kindern Alkohol angeboten hätten. Außerdem weiß er, dass ein Älterer einen Jüngeren in die öffentliche Toilette gedrängt und ihn geängstigt habe mit der Drohung, er lasse ihn erst wieder raus, wenn sein Bus weg sei.

Wartezeiten ein unhaltbarer Zustand



Nicht zuletzt verleite die Wartezeit von annähernd einer halben Stunde auch schon mal, schnell etwas einzukaufen, wobei einem Kind ja auch etwas zustoßen könnte. Für Stein ist der aktuelle Zustand daher inakzeptabel: "Das kann nicht sein", beanstandet er die anders als am Schulgelände fehlende Aufsicht. Dabei müssten sich IGS-Eltern sogar an den Fahrtkosten beteiligen.

Im Gegensatz zu den Sechst- bis Zehntklässlern der Realschule plus müssen sie - ein entsprechendes Einkommen vorausgesetzt - zehnmal jährlich 20 Euro pro Monat bezahlen. Der November-Elternbrief von IGS-Rektor Hans-Joachim Gärtner hat die Gemüter allerdings etwas beruhigen können. Denn Gärtner teilt darin mit, dass der jetzige Zustand mit dem Fahrplanwechsel am 14. Dezember Geschichte sein wird: "Die leidige Regelung, dass einige Schüler am Busbahnhof umsteigen müssen", entfalle dann. Auch Gärtner kann die momentane Regelung nicht nachvollziehen: "Wir haben das von vorneherein reklamiert", spricht er von einem "unhaltbaren Zustand".

Laut Manuel Follmann, Pressesprecher der Kreisverwaltung Bernkastel-Wittlich, müssen die Schüler künftig zwar weiterhin über den Busbahnhof fahren, brauchen dort aber nicht mehr umzusteigen. Die von Schule und Eltern als untragbar empfundene jetzige Lösung habe ihren Grund in den aktuellen Vereinbarungen.

"Der Konzessionsvertrag mit dem Busunternehmen ging nur bis zum Busbahnhof." Allerdings sei der Kreisverwaltung Bernkastel-Wittlich zuvor nicht bekannt gewesen, dass dort "solche Probleme vorherrschen". Die Verwaltung habe erst durch die Elternbeschwerden davon erfahren. Dass Schüler von IGS und Realschule plus bei den Fahrtkosten "ungleich behandelt werden", liegt laut Follmann nicht in Händen des Kreises: "Das ist Landesgesetzgebung."

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