Wenig "Wiederholungstäter"

Werden neue Projekte auf den Weg gebracht, machen die "Väter und Mütter" Zielvorgaben. Wie sich das "Kind" allerdings entwickeln wird, hat man nicht allein in der Hand. Am Beispiel Hunsrückhaus festgemacht, bedeutet dies: Dass die Seminare so erfreulich laufen, war vor dreieinhalb Jahren vermutlich ebenso wenig abzusehen wie das zahlenmäßige Interesse an einer Ausstellung. Doch die Schwierigkeiten, mit denen das Hunsrückhaus zu kämpfen hat, waren damals so klar wie heute: Statt in einem Ballungsgebiet liegt die Bildungsstätte mitten im ländlichen Raum. Dass die Massen strömen, war nicht zu erwarten. Ein größerer Ort oder ein bettenreiches Hotel in unmittelbarer Nähe, das dem Hunsrückhaus viele Touristen bescheren würde, fehlen. Und dass eine Dauer-Schau wenige "Wiederholungstäter" anzieht, überrascht auch nicht weiter. Sicherlich muss der Zweckverband darüber nachdenken, wie man mit diesen Fakten umgeht und wo eventuell noch Kosten einzusparen sind. Personell ist man wohl am unteren Ende der Fahnenstange angelangt, zumal auch die Stelle des Zivildienstleistenden angesichts der jüngsten Diskussion in Berlin um den "Ersatzdienst" künftig mit Fragezeichen zu versehen ist. Zu einem Zeitpunkt, zu dem sich einige positive Entwicklungen abzeichnen, ist Fingerspitzengefühl angesagt. Zu den erfreulichen Tendenzen gehört die Beschneiungsanlage mit einem gewaltigen Werbeeffekt - wenn es denn mal kalt genug ist -, die verbesserte Gastronomie an der Piste und Hoteliers in der Region, die ihren Gästen das Angebot am Erbes-kopf nahe bringen. Jetzt gilt es, die Stärken - nicht zuletzt die hohe Qualität der pädagogischen Arbeit - herauszustreichen und an den Schwächen zu arbeiten. i.rosenschild@volksfreund.de

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