Windgebeutelte Pistengaudi

ERBESKOPF. Zur offiziellen Eröffnung von Wintersportsaison und Waldgaststätte war am Wochenende auf dem Erbeskopf Pistengaudi angesagt. Doch das Wetter spielte einfach nicht mit: Die Besucher zog es daher mehr ins Warme denn auf die Piste.

Ideen haben und organisieren ist ein Ding, das passende Wetter dazu steht jedoch auf einem andern Blatt. Bei der für das Wochenende angekündigten Pistengaudi mit Stefan Bockelmann und den Hunsrücker Nachtschwärmern spielte das Wetter auf dem Erbeskopf jedenfalls nicht mit. Starker Wind, Schauer und der Hauch eines Schneegestöbers ließ die Temperaturen eisiger erscheinen als sie waren. Jedenfalls zum Schneemachen mit einer der neuen Kanonen war es zu warm.Selbst "Schneekönig" Klaus Hepp war da machtlos - trotz seines verpflichtenden Titels, der ihm am Wochenende beiläufig in einem der Grußworte verliehen worden war. Doch nicht alle hatten sich von der Witterung schrecken lassen. "Wir können aus jeder Situation das Beste machen", lachte Doris Sahl, die mit mehreren Frauen aus dem Raum Idar-Oberstein vor der Open-Air-Bühne ihren Spaß hatte. Evelyn Johansson fügte hinzu, Sonnenschein bräuchten sie dazu nicht, der Glühwein reiche. Eigentlich hätten sie noch Glück, das Wetter könnte schlimmer sein, gab sich Stefanie Lind gelassen. Nina, 13, war mitgefahren, um Stefan Bockelmann zu sehen. Der sei "voll o.k., ein guter Schauspieler", meinte sie zu dem Traben-Trarbacher aus der Serie "Unter uns".Helfer hielten tapfer im Freien die Stellung

Während die Gäste bei aller Gaudi doch lieber der Waldgaststätte den Vorzug gaben, hielten Helfer tapfer im Freien die Stellung. Anita Ziemski, Marita Wetzel und Christel Martini konnten über mangelnde Nachfrage nicht klagen: Ihr Glühwein war gefragt. So bei Andreas Klein, in Birkenfeld geborener Thüringer, der den Weihnachtsbesuch zu einem Abstecher auf den Erbeskopf genutzt hatte. "Es ist sehr schön hier geworden, hätt ich nicht gedacht", staunte er bei der Erinnerung ans Skifahren früher. Dennoch würden sie wohl nicht lange bleiben, wie Freundin Angelika Czeromin bedauerte: "Ich bin schon erfroren."Drei Moselanerinnen taten ihr Bestes, dem entgegen zu wirken. Die Schwestern Anke Gehrke und Monika Jung aus Starkenburg und Enkirch sowie die aus New Jersey angereiste Margit Tirpak hielten sich schunkelnd warm. Das sei ja super, aber leider heute einfach zu windig.Tags zuvor war auf dem Erbeskopf trotz fehlenden Schnees die Wintersportsaison offiziell eröffnet worden. In der auch für die eigene Neueröffnung auf Hochglanz gebrachten Waldgaststätte herrschte Hochbetrieb. Kaum ein geladener Gast, der sich das hatte entgehen lassen wollen.Hans-Dieter Dellwo, Vorsitzender des Zweckverbandes "Wintersport-, Natur- und Umweltbildungsstätte Erbeskopf", bedankte sich bei dem neuen Gaststätten-Betreiber Gereon Haumann, dieses Risiko eingegangen zu sein. Was hier bisher erreicht worden sei, verdiene höchste Anerkennung. Auch dem Zweckverband hätte es viel Kopfzerbrechen bereitet, den Mut für den Kauf einer Beschneiungslage aufzubringen.Gewagt hätten sie diesen Schritt, um konkurrenzfähig zu bleiben, erklärte Dellwo das Ja zur "Schneesicherheit". Dass diese jedoch bei Temperaturen von einigen Grad über Null ihre Grenzen hat, lässt sich eben nicht vermeiden. Gregor Eibes, Bürgermeister des Zweckverbandsmitglieds Gemeinde Morbach, betonte das Alleinstellungsmerkmal Erbeskopf. Über den Hauptbestandteil Wintersport sei sich der Verband immer einig gewesen. "Aber der Schnee hat bisher gefehlt", stellte Eibes mit Blick auf die neue Technik fest, von der sich die Entscheidungsträger viel versprechen.

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