Zwischen Wehmut und Vorfreude

THALFANG/MALBORN/SCHÖNBERG. Nach fast elf Jahren in den Pfarreien Thalfang, Malborn und Schönberg wechselt Pastor Matthias Junk ins saarländische Rehlingen.

Vor einem Jahr war von Abschied noch keine Rede. Doch nach einem Besuch im Saarland war dann alles anders. "Rehlingen hat mir einfach gefallen", gesteht Matthias Junk, scheidender Seelsorger der Pfarreien Thalfang, Malborn und Schönberg. Danach habe er keine zwei weiteren Pfarrstellen mehr sehen wollen. "Ich hatte mich entschieden." Der 44-Jährige ist sicher, "aus dem Bauch heraus, das Richtige getan zu haben". Was ihn darin bestärkt, ist sowohl das Äußere der "wunderschönen" Rehlinger Kirche, als auch die Menschen, die ihn dort erwarten. Nicht zuletzt sei aber die gesamte "Pfarrsituation" eine andere, spricht Junk den besser strukturierten Pfarrverband an. Denn während er heute 2900 Menschen in 16 Dörfern betreut, werden es im Saarland 5300 in drei Gemeinden - Rehlingen, Fremersdorf und Eimersdorf - sein. Vor dem Hintergrund der Strukturreform im Bistum ist er zudem überzeugt, sich zum richtigen Zeitpunkt entschieden zu haben. Seinem Nachfolger gebe er so die Chance, sich noch vor den anstehenden Veränderungen einzuarbeiten und die Leute kennen zu lernen. Dennoch ist der Abschied von seiner ersten Pfarrstelle auch mit Wehmut verbunden, wie Junk einräumt. Schließlich hielt der gebürtige Spangdahlemer dieser fast elf Jahre die Treue, während eine Empfehlung des Bistums zehn Jahre nahe legt. "Die Gemeinden sind mir sehr vertraut und ich habe in allen Dörfern liebe Leute um mich gehabt", begründet Junk. Menschen, mit denen er in elf Jahren einiges realisieren konnte. Seien es die neuen Glocken für die Thalfanger Kirche, die Renovierung des Malborner Gotteshauses samt seiner Altäre oder das neue Aussehen von Pfarrheim und Kirche in Schönberg. Insgesamt investierten die Gemeinden in elf Jahren mehr als 1,2 Millionen Euro, davon rund 500 000 in Thalfang, 420 000 in Malborn und 320 000 in Schönberg. Dabei habe, so Junk, jede Gemeinde stets ihren Eigenanteil gut beigesteuert, so dass er in Trier nie habe betteln müssen. Messen waren gut besucht

In seinen Stolz, die Gemeinden schuldenfrei übergeben zu können, mischt sich daher auch Anerkennung für diese enormen Leistungen. Doch auch in anderer Hinsicht sei viel erreicht worden in dieser "schönen Zeit", so Junk. Denn er verlasse auch eine "riesige Zahl" von mehr als 100 Messdienern, die er aufgebaut habe. Plus Sternsinger, die mit 90 Kindern und 20 Betreuern im Einsatz gewesen seien. In positiver Erinnerung bleiben zudem die Pfarr-, Pfingst- oder Begegnungs-Feste der von einem "starken Eigenleben" geprägten Pfarreien. Ebenso wie die gut besuchten Messen, zu denen Menschen aus der Umgebung gekommen seien - vor allem sehr viele junge Leute. Der Wechsel vom Hunsrück ins Saarland ist daher in Junks Augen ein großer Einschnitt. Doch andererseits setze eine neue Pfarrei auch neue Akzente, sagt der Frankreich-Fan. Offiziell wechselt Junk zum ersten Oktober. Sein aktiver Dienst in Thalfang endet jedoch mit Ablauf dieser Woche im Rahmen einer Messe am Sonntag, 15 Uhr, mit anschließender Begegnung für alle. Ab Montag vertreten Junk Pfarrer Dieter-Franz Koster sowie in Malborn und Schönberg Dechant Matthias Veit.

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