Idar-Oberstein. (kuk) Ein anderes Warenhaus wird nach Einschätzung von Oberbürgermeister Bruno Zimmer "sicher nicht mehr"" ins leerstehende Hertie-Gebäude am Platz Auf der Idar einziehen. Er geht davon aus, dass sich dort am ehesten eine Lösung nach dem Shop-in-Shop-System verwirklichen lässt. Der Stand der Dinge: Eine Projektentwicklungsgesellschaft aus dem Westerwald versucht zurzeit, das Objekt im Auftrag eines Kaufinteressenten zu vermarkten. Es gab auch schon ein gemeinsames Gespräch: "Wir haben unsere Informationen ausgetauscht und die uns vorliegenden Unterlagen und Zahlen zur Verfügung gestellt", berichtet der OB. Dazu gehören auch die Namen der Interessenten, die der Stadt bekannt sind. Eine der möglichen Varianten: Ein Hauptnutzer übernimmt das Haus und vermietet dann Flächen an andere Interessenten. "Wir können nur vermitteln", beschreibt Zimmer den Part der Verwaltung. In einem ersten Schritt sei es immerhin gelungen, das Parkhaus offen zu halten - auch wenn die Zahlen "jetzt natürlich rückläufig sind". Alles entscheidend ist für den OB nun, wie viel der britische Eigentümer Dawnay Day für das Objekt haben will. Die früher mal genannten Vorstellungen in einer Größenordnung von mehreren Millionen Euro waren jedenfalls utopisch - zumal an und in dem Gebäude auch noch einige Sanierungsarbeiten notwendig sind. Seit dem 8. August ist das Kaufhaus geschlossen. Es war der traurige Schlusspunkt nach einer mehr als viereinhalbjährigen Zeit des Hoffens und Bangens, die Ende September 2004 begann, als der Karstadt-Quelle-Konzern eine umfassende Umstrukturierung verkündete. 2005 erwarb der britische Investor Dawnay Day die 74 kleineren Karstadt-Häuser. Aus Karstadt wurde Karstadt-Kompakt und schließlich Hertie. Weil der britische Eigentümer Dawnay Day akute Finanzprobleme hatte, musste Hertie im August 2008 Insolvenz beantragen. Eine Rettung des Konzerns im Rahmen des Insolvenzverfahrens scheiterte.