Riedenburger Ortsbeirat muss sich ohne Chef behelfen

Als mühsam hat sich die jüngste Sitzung des Ortsbeirats von Morscheid-Riedenburg erwiesen. Seit den Kommunalwahlen sucht der Morbacher Ortsbezirk einen Nachfolger für Petra Arend, die zehn Jahre Dorfchefin war.

Morscheid-Riedenburg. (urs) Zum ersten Mal musste der Ortsbeirat von Morscheid-Riedenburg nun ohne Ortsvorsteher tagen. Petra Arend, die das zuletzt kommissarisch von ihr geführte Amt kürzlich niederlegte (siehe Hintergrund), saß nur als Ortsbeiratsmitglied mit am Tisch. Doch letztlich hat es die neunköpfige Runde doch noch geschafft, zumindest halbwegs auf einen Nenner zu kommen. Das von einem Arbeitskreis erarbeitete langfristige Spielplatzkonzept hat den Rat sogar einstimmig passiert. Für die Buswartehalle mit Glas-Seiten und Holz-Rückwand hat sich eine Mehrheit gefunden. Immerhin sind damit nun die Weichen gestellt für eine Realisierung des Vorhabens.

Der Weg dahin hat sich jedoch als überaus mühsam erwiesen. So gab Karlheinz Schneider, der die Sitzung als ältestes Ratsmitglied einberufen hatte und auch leitete, mehrmals zu bedenken: "So kommen wir nicht weiter." Nach eingehender Beratung, während der auch immer wieder eine reine Glas-Variante im Raum stand, konnte Schneider dann die entscheidende Frage stellen. Allerdings stimmten nur fünf der Ortsbeiräte für den Glas/Holz-Unterstand. Zwei weitere enthielten sich, und es gab eine Nein-Stimme.

Aufträge wie für das Stutzen von Hecken oder andere unter Umständen dringende Arbeiten kann allerdings nur ein Ortsvorsteher erteilen. Für die Bürger entstehe so der Eindruck, dass sich der Rat um nichts mehr kümmere - und so bat ein Ratsmitglied, die Inhalte der Beratung zumindest im Amtsblatt zu veröffentlichen.

Hintergrund Ortsvorsteher-Suche: In Morscheid-Riedenburg hat sich seit den Wahlen kein neuer Ortsvorsteher gefunden (der TV berichtete mehrfach). Die bisherige Chefin Petra Arend hatte nach zehn Jahren im Amt zeitig informiert, aus gesundheitlichen und familiären Gründen nicht mehr anzutreten. Doch bisher interessiert sich niemand für das Amt. Arend führte die Geschäfte anfangs kommissarisch weiter, legte jedoch Anfang November ihr Amt nieder. Ebenso wie zuvor die Stellvertreter Edgar Klein und Norbert Peters. Für Ortsgemeinden in einer solchen Situation bestellt die Kommunalaufsicht einen Beauftragten - meist den Bürgermeister der VG oder einen leitenden Verwaltungsmitarbeiter. In einem Ortsbezirk wie dem der Einheitsgemeinde Morbach ist das nicht nötig. Dort geht es notfalls auch ohne Chef weiter, da sich Bürger und Ortsbeiräte auch an das Rathaus wenden können. (urs)

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