Wenn der Wettkönig aus Thalfang kommt

Die Thalfanger Ratssitzungen sind manchmal ganz schön lustig. Schade ist nur, dass die Bürger das so wenig zu schätzen wissen. Oder wie sonst ist es zu erklären, dass die Zuschauerränge immer so leer sind?

Und dabei geben sich die Kommunalpolitiker solche Mühe. Bürgermeister Dellwo hatte passend zur Jahreszeit ein weihnachtliches Glöckchen mitgebracht und dem Publikum ganz schön was vorgespielt. Und je lauter es bei den Gemeindevätern zuging, um so lauter wurde das Glöckchen. Da kam richtig Adventsstimmung auf. Siegbert Ott hatte sich was ganz Besonderes einfallen lassen: eine Wasserprobe. Nicht, was ihr denkt! Es handelte sich nicht um Wässerchen, sondern um echtes Trinkwasser aus Thalfang und Hermeskeil. Degustationen, wie die auf Neudeutsch heißen, sind ja moselauf- und moselabwärts nichts Neues mehr. Aber die Gäste lieben sie. Was liegt also näher - zumal für einen Malborner wie das CDU-Ratsmitglied -, als Wasser zu probieren. Eine hervorragende Idee! Das ist doch ausbaufähig. Schade nur, dass Häuptling Dellwo in der Sache keinen Spaß verstanden hat. Vielleicht, weil sonst niemand mehr auf sein Glöckchen gehört hätte…. Aber das kann man ja beim nächsten Mal einfach besser abstimmen. Ott sollte dann unbedingt mehr als zwei Proben im Angebot haben. Da ist ja die Chance 50 zu 50, ob jemand das Wasser am Geschmack erkennt. Also zehn Probierbecher müssten schon drin sein. Und wenn's 20 sind und jemand hat sie alle erkannt, der muss unbedingt ins Fernsehen zu "Wetten dass…" Das wäre eine Werbung, wenn der Wettkönig aus Thalfang kommt. Da könnte man den Marketing-Etat ordentlich entlasten. Und für die nächste Ratssitzung könnte man glatt Eintritt nehmen, meint

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