Bald kommt auch die Hülle weg

Alles muss raus, alles muss weg: Der Gemeinderat Tawern hat in seiner jüngsten Sitzung den Auftrag für die Abbrucharbeiten am Bürgerhaus vergeben. Außerdem wurde über das Bauvorhaben am Ortseingang aus Richtung Fellerich beraten.

 Ein Anblick, von dem sich die Tawerner verabschieden müssen: Im nächsten Jahr wird das Bürgerhaus neu aufgebaut. TV-Foto: Archiv/Anke Pipke

Ein Anblick, von dem sich die Tawerner verabschieden müssen: Im nächsten Jahr wird das Bürgerhaus neu aufgebaut. TV-Foto: Archiv/Anke Pipke

Tawern. Und jetzt ging alles recht schnell: Innerhalb kurzer Zeit haben zahlreiche freiwillige Helfer im Inneren des Tawerner Bürgerhauses kurzen Prozess gemacht. Etliche Wände wurden eingerissen, viel Schutt aus dem Haus getragen. Damit ist der erste sichtbare Schritt zum Neubau des Bürgerhauses getan.

Analyse offenbart Mängel



Doch der Weg bis zum Beginn der Neubauten birgt noch ein paar Hürden. "Der komplette Abbruch ist unerlässlich", sagte Architekt Georg Otto Kersch in der jüngsten Ortsgemeinderatssitzung in Tawern. Vor wenigen Wochen habe es eine tiefere Analyse der Bausubstanz gegeben, Fachingenieure hätten sich ein Bild von der Lage gemacht. Das Ergebnis: Es gebe derart viele Risse im Mauerwerk, dass diese kaum zu reparieren seien. Außerdem könne er die "Fußbodensituation nur als Kompromiss bezeichnen". Der Aufbau sei nur etwa zehn Zentimeter dick, davon bestünden drei aus Styropor. Das sei eine untragbare Situation für einen Neubau. Die Folge: Alles muss weg und neu gemacht werden. Architekt Kersch rechnet mit den ersten Abbrucharbeiten noch vor Weihnachten, die Arbeiten für den Rohbau werden vermutlich nicht vor Mitte Februar starten. "Wir hängen schwer am Wetter", machte Kersch klar. Unwägbarkeiten sind vorprogrammiert.

Welche Auswirkungen die zusätzlichen Abrissarbeiten auf die Gesamtkosten haben, konnte Architekt Kersch noch nicht beziffern. Der Gemeinderat hat in seiner Sitzung den Auftrag in Höhe von rund 44 600 Euro an eine Saarburger Firma vergeben. Einsparungen an anderen Stellen könnten die Mehrausgaben auffangen. Bislang waren die Gesamtkosten auf knapp eine Million Euro geschätzt worden. Rund 450 000 Euro Zuschuss erhält die Gemeinde aus dem Investitionsstock des Landes. Herzstück der bisherigen Planungen für ein neues Bürgerhaus ist ein mehr als 220 Quadratmeter großer und rund 4,5 Meter hoher Saal. Für 1800 Euro hat die Gemeinde zudem einen Container gekauft, der nun als Lagerstätte für Tische, Stühle, Bühnen-Elemente und weitere Einrichtungsgegenstände dient. "Die Sachen werden wohl etwa ein Jahr da drinbleiben müssen", prognostizierte Ortsbürgermeister Josef Weirich. Eine weitere bauliche Frage, die der Gemeinderat diskutiert hat, betrifft das private Bauvorhaben am Dorfeingang von Fellerich kommend. Bauliche Festsetzungen sollen den Gestaltungsfreiraum des Bauherrn im Sinne des Dorfbilds einschränken. So hat der Rat beispielsweise beschlossen, über einen städtebaulichen Vertrag die Maximalzahl der Wohneinheiten auf zehn festzulegen. Die maximale Länge des Hauptgebäudes wurde auf 15 Meter begrenzt. Außerdem soll es entlang der L 136 einen drei Meter breiten Grünstreifen geben und etwas mehr als ein Viertel begrünte Fläche vor den Häusern. EXTRA Rat in Kürze: Der Förderverein des Tawerner Kindergartens spendet 500 Euro zur Anschaffung von Signalschildern, die auf der Straße Am Markt zur Einhaltung der 30er-Tempogrenze mahnen. Die Verkehrsmessung Ende August am Teilstück der Bachstraße Richtung Grillhütte hat ergeben, dass innerhalb einer Woche etwa 220 Zweiräder und 230 Autos den Weg genutzt haben. Weirich: "Das hält sich noch in Grenzen." Über etwaige Konsequenzen wird in einer späteren Sitzung beraten - genauso wie über eventuell neue Friedhofsgebühren. (api)

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