Bei Lieferung Knöllchen

KONZ. Wenn einige Geschäftsleute in der Konzer Granastraße mit frischen oder tiefgekühlten Waren beliefert werden, passiert es nicht selten, dass die Lieferanten anschließend einen Strafzettel an der Scheibe haben. Sie fordern eine bessere Verkehrs-Lösung. In der Verbandsgemeinde-Verwaltung heißt es, das Problem sei nicht einfach zu lösen.

Walburga Klein betreibt seit Februar einen Blumenladen in der Granastraße in Konz. Inzwischen wird sie nervös, wenn einer ihrer Lieferanten aus den Niederlanden oder dem Saarland kommt. Mehrfach wird ihr Blumengeschäft in der Woche mit frischen Blumen versorgt. Doch dabei gibt es ein Problem: Vor ihrem Blumenladen in der Granastraße ist keine Lieferzone eingerichtet, es herrscht Halteverbot. Auf den Kurzzeitparkplätzen einige Meter neben dem Laden stehen meistens Autos, so dass der Platz für die Lieferanten nicht ausreicht. Sie halten zum Be- und Entladen vor dem Laden an und kassieren in regelmäßigen Abständen Strafzettel. "Irgendwann muss ich ja beliefert werden", sagt Walburga Klein und ärgert sich, dass ihre Großhändler bereits mehrfach von der Verbandsgemeinde-Verwaltung zur Kasse gebeten wurden. Selbst die Polizei habe bereits wegen der Lieferungen bei ihr im Laden gestanden, weshalb sie sich um ihren Ruf als Geschäftsfrau sorgt. Ein Großhändler habe bereits gesagt, dass er sie unter diesen Umständen nicht mehr beliefern wolle, berichtet die Geschäftsfrau erzürnt. Über die fehlende Lieferzone klagt auch Gabi Baltes, die ein Atelier in der Granastraße betreibt. Besonders wenn sie große Leinwände mitbringe, wäre eine Lieferzone in der Straße nützlich, schildert sie. Auch Zeliha Turan vom Kebap-Haus, das ebenfalls von einem größeren Transporter beliefert wird, hofft auf eine neue Verkehrsregelung in der Granastraße, denn auch ihre Lieferanten haben bereits Strafzettel bekommen. Mehrfach, so berichten die Frauen, hätten sie bei der Verbandsgemeinde um eine neue Lösung gebeten. "Sie sagen, dass sie sich etwas einfallen lassen, aber es passiert nichts", klagt Zeliha Turan. Walburga Klein sagt, sie wünsche sich, dass das Ordnungsamt bei den Lieferanten ein Auge zudrücke oder eine Lieferzone einrichte. "Wir zahlen alle Steuern und müssen für unser Geld kämpfen", sagt ihre Geschäftsnachbarin Turan. "Wenn das so weiter geht, mache ich den Laden hier wieder dicht. Dann gibt es in Konz noch ein Geschäft, das leer steht", erklärt die Floristin Klein. "Das Problem ist nicht einfach zu lösen", schildert Edgar Strupp von der VG-Verwaltung auf Anfrage des TV. In der Vergangenheit sei es an der Stelle zu gefährlichen Situationen gekommen. Durch die Lieferfahrzeuge seien andere Verkehrsteilnehmer an der Ampel in der Granastraße gezwungen worden, sich verkehrswidrig zu verhalten. Zudem seien die Gehwege vor Ort für die hohe Belastung durch die schweren Lieferfahrzeuge nicht geeignet. Vor kurzem hat er vor Ort mit den Geschäftsleuten gesprochen, doch eine Lösung für das Verkehrsproblem haben sie noch nicht gefunden. Mit einem Brief wird sich Walburga Klein nun auf Strupps Empfehlung an Bürgermeister Winfried Manns wenden in der Hoffnung, dass sie ihren Lieferanten bald eine andere Regelung vorstellen kann.

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