Dämpfer für Tanklux

54,3 statt der maximal erlaubten 40 Dezibel: Der Lärm, den das Unternehmen Tanklux in der Nacht verursacht, ist zu hoch. Das hat eine Kontrollmessung der luxemburgischen Umweltverwaltung ergeben.

 Temmelser Anwohner und Freunde haben im Sommer gegen den Lärm, der vom Merterter Ufer ausgeht, demonstriert. TV-Foto: Archiv/Anke Pipke

Temmelser Anwohner und Freunde haben im Sommer gegen den Lärm, der vom Merterter Ufer ausgeht, demonstriert. TV-Foto: Archiv/Anke Pipke

Temmels/Luxemburg. Die Beschwerden der Temmelser haben sich offenbar gelohnt. Im Sommer machten sie ihrem Unmut über den starken Lärm, den das Unternehmen Tanklux auf der luxemburgischen Moselseite sowohl tagsüber als auch nachts mit seinen Gerätschaften sowie dem Be- und Entladen von Tankschiffen verursachen soll, Luft (der TV berichtete). Durch die TV-Recherchen aufmerksam geworden, veranlasste das luxemburgische Umweltministerium eine Kontroll-Messung auf deutscher Seite. Seit Anfang dieser Woche liegen der Umweltverwaltung die Ergebnisse vor: Der ausschlaggebende Wert liegt sowohl tagsüber als auch nachts bei rund 54 Dezibel. Die Richtlinien für das Tanklux-Unternehmen sehen jedoch vor, dass tagsüber zwar Werte bis zu 55 Dezibel, nachts aber nur bis 40 Dezibel erlaubt sind.

"Wir werden verwaltungstechnisch darauf reagieren und eine Mitteilung an die Staatsanwaltschaft senden", sagt Claude Geimer, stellvertretender Direktor in der luxemburgischen Umweltverwaltung. Es sei davon auszugehen, dass Tanklux seine Arbeitsabläufe so umstellen muss, dass die Lärm-Grenzwerte nachts nicht mehr überschritten werden. Denn, so betont Geimer mit Vehemenz: "Die Werte, die das Ministerium vorgibt, müssen eingehalten werden." Auch auf wiederholte TV-Anfragen hin möchte sich Tanklux-Geschäftsführer David Bollaert zu diesem Thema nicht äußern.

Weitere Projekte im Hafen angedacht



Indes sind weitere industrielle Projekte im Merterter Hafen angedacht. Der Bau einer Wartungshalle für Fernlaster ist bereits genehmigt, die Anträge zum Betrieb einer Sandstrahlanlage für Stahlträger und für eine Fräsanlage für Großstahlteile befinden sich in der Prüfphase. Zudem bestehen bereits Vorstellungen für das freie Grundstück neben Tanklux: "Die Regierung plant dort eine Kläranlage, die sich weitgehend unterirdisch befinden soll", erzählt Geimer. "Aber dazu liegt uns noch kein Antrag vor."

Im Hintergrund entsteht außerdem eine Umweltverträglichkeitsstudie, die sich auf das gesamte Hafengebiet erstrecken soll - samt Lärmwerten der ansässigen Unternehmen. Die Ergebnisse werden für Anfang des nächsten Jahres erwartet. "Auch die Tanklux-Werte werden Auswirkungen haben", sagt Geimer.

Was im Merterter Hafen passiert, soll indes auf deutscher Seite kein Geheimnis bleiben. Grundsätzlich sei es laut Geimer Teil des luxemburgischen Genehmigungsverfahrens für Projekte im Merterter Hafen, die Verbandsgemeinde Konz um eine Stellungnahme zu bitten. Außerdem soll sie das Vorhaben öffentlich machen und Anmerkungen deutscher Bürger sammeln. Zwar sei der luxemburgische Minister in seiner Entscheidung für oder gegen eine Genehmigung nicht an ein etwaiges Veto der VG gebunden, aber mögliche Kritikpunkte würden ernst genommen, erklärt Geimer.

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