"Das ist Abzocke"

WELLEN. Tiefer in die Tasche greifen müssen ab Januar 2007 die knapp 50 Hundebesitzer in der Ortsgemeinde Wellen. Denn bei der jüngsten Sitzung des Wellener Gemeinderats stand unter anderem die Änderung des Steuersatzes auf der Tagesordnung. Der Grund: Die Kreisverwaltung Trier-Saarburg hatte moniert, dass der derzeitig zu zahlende Betrag von 37 Euro jährlich unter dem Kreisdurchschnitt liege.

Bei dem Wort "Steuererhöhung" schwant dem Bürger meist nichts Gutes - so auch in Wellen. Ab dem 1. Januar 2007 wird die Hundesteuer von 37 Euro jährlich um sechs Euro auf 43 Euro jährlich heraufgesetzt. Das hat der Ortsgemeinderat Wellen in seiner jüngsten Sitzung beschlossen. Damit kommt der Rat einer Forderung nach, die die Kreisverwaltung Anfang September gestellt hatte. Weniger Miese durch höhere Hundesteuer?

Im Rahmen der letzten Haushaltsprüfung hatte die Behörde nämlich herausgefunden, dass die Hundesteuer in der Gemeinde Wellen unterhalb des Kreisdurchschnitts - dieser beträgt 43 Euro pro Jahr - liegt. Angesichts der schlechten Haushaltslage in Wellen hatte die Kreisverwaltung daraufhin angeregt, den Steuersatz dem Kreisniveau anzupassen. Beigeordneter Dietmar Haag: "Die Gemeinde ist in den Miesen, ja, aber dass unsere Steuer zu niedrig ist, das wussten wir nicht." Der neue Satz von 43 Euro pro Jahr gilt allerdings nur für den ersten Hund. Hält der Besitzer mehr als ein Tier, zahlt er ab dem nächsten Jahr für einen Zweithund 64 Euro pro Jahr statt wie bisher 55 Euro, und für jeden weiteren Vierbeiner 88 Euro jährlich statt wie bisher 74 Euro. "Das ist Abzocke", beschwert sich Steve Brickler aus Wellen, Besitzer von drei Bulldoggen. "Was hat der Hund schließlich davon, dass sein Herrchen mehr Steuern bezahlt?" Zudem finde Brickler die Staffelung unfair. "Warum sind Zweit- und Dritthunde noch teurer?", fragt sich der Wellener. "Die machen nicht mehr als der erste Hund." Ähnlich sieht dies ein anderer Hundebesitzer aus Wellen, der jedoch nicht namentlich genannt werden möchte. "Die Teuerung lauert in allen Ecken, jeder Euro mehr tut mir weh", moniert er. Von der Erhöhung verschont bleibt dagegen der Steuersatz, den Kampfhund-Besitzer zu entrichten haben. Dieser bleibt vorerst auf dem Stand von 2005. Damals legte der Gemeinderat für die als gefährlich geltenden Tiere einen erhöhten Satz von 294 Euro pro Jahr fest. Die Diskussion um die Angleichung der Hundesteuer ist für den Gemeinderat Wellen damit erst mal vom Tisch. Nicht so in anderen Gemeinden der VG Konz. Bei den Nittelern steht dieser Punkt nämlich auf der Tagesordnung der kommenden Ortsgemeinderatssitzung am morgigen Dienstag, 31. Oktober. Ähnlich wie in Wellen liegt der Steuersatz in der 2150 Einwohner starken Gemeinde mit derzeit 40 Euro pro Jahr für den ersten Hund nämlich ebenfalls unterhalb des Kreisdurchschnitts.

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