"Der Traubenherbst kann kommen!"

Alles neu in der Porta-Nigra-Sektkellerei in Wiltingen: Pünktlich zur Traubenlese 2008 ist der Neubau der genossenschaftlichen Traubenannahme- und Kelterstation so gut wie abgeschlossen.

 Die neue Traubenannahme- und Kelterstation der Winzergenossenschaft Moselland in Wiltingen wurde gerade rechtzeitig zur in wenigen Tagen beginnenden Traubenlese eingeweiht. Die Halle mit komplett neuer Technik wurde in nur viereinhalb Monaten gebaut. TV-Foto: Jürgen Boie

Die neue Traubenannahme- und Kelterstation der Winzergenossenschaft Moselland in Wiltingen wurde gerade rechtzeitig zur in wenigen Tagen beginnenden Traubenlese eingeweiht. Die Halle mit komplett neuer Technik wurde in nur viereinhalb Monaten gebaut. TV-Foto: Jürgen Boie

Wiltingen. Modernste Technik, ausgeklügelte Logistik und optimierte Arbeitsabläufe: In Wiltingen ist der Winzergenossenschaft Moselland eG mit dem Neubau der Traubenannahme- und Kelterstation ein großer Wurf gelungen. Kellermeister Michael Winkel: "Hier ist ein Traum in Erfüllung gegangen."

"Der ganze Komplex mit Traubenannahme, Weinpressen und Edelstahltanks hat rund 3,5 Millionen Euro gekostet", berichtet Genossenschaftsvorstand Werner Kirchhoff. Bei einem Rundgang erläutert Kellermeister Winkel das Konzept des Neubaus: "Die Genossenschaftsmitglieder erhalten für die Anlieferung der Trauben genormte Bütten, die per Gabelstapler auf Transportbänder gehoben werden. Das Wiegen und die Qualitätsbestimmung werden voll automatisch durchgeführt, und der Winzer erhält für die nächste Lieferung frische Bütten."

Genauso ausgeklügelt wie bei der Annahme der Trauben geht es in der Verarbeitung des Leseguts weiter. "Alle Trauben durchlaufen eine Entrappungsmaschine. Wenn die Beeren vom Stiel getrennt werden, haben wir im Most keine Gerbstoffe aus dem Rebholz", erläutert Winkel. Das Lesegut so schonend wie möglich zu behandeln, sei während der gesamten Traubenverarbeitung oberstes Gebot.

Über besonders dicke Rohre (Durchmesser 10 Zentimeter) werden die Trauben nach der Entrappung je nach Rebsorte und Qualität in acht 15 000 Kilogramm fassende "Wartebehälter" gepumpt, unter denen drei große, ebenfalls 15 000 Kilogramm fassende Pressen für das Befüllen bereit stehen. Nach dem Filtrieren gelangt der Most in bis zu 50 000 Liter fassende Edelstahltanks - die gut zwei Dutzend der riesigen Behälter stehen in einer zweiten Halle.

"Wir produzieren hier rund eine halbe Million Liter Wein für die Versektung", erläutert Kellermeister Winkel die Dimensionen des Betriebs. Trotzdem wurden nur rund vier Monate Bauzeit benötigt. "Eine Meisterleistung des Architekturbüros Pasucha, der technischen Konstrukteure der Firma R+S und der beteiligten Behörden", findet Moselland-Vorstand Kirchhoff.

Ganz abgeschlossen waren die Arbeiten am Tag der Einweihung der neuen Traubenannahme- und Kelterstation indes noch nicht. Die Handwerker und Monteure legten während der Ansprachen lediglich eine kleine Pause ein. Trotzdem ist Kellermeister Winkel zuversichtlich: "In den nächsten Tagen testen wir die Anlage, und dann kann der Traubenherbst beginnen."

"Neubau war die günstigste Lösung"



Dass komplett neu gebaut wurde, stand vor einem Jahr noch gar nicht fest. Genossenschaftsvorstand Kirchhoff: "Wir haben lange überlegt, ob wir die Anlagen aus dem Jahr 1962 modernisieren können, aber auch unter Gesichtspunkten wie Energieeffizienz und Unterhaltskosten war ein Neubau die günstigste Lösung." Sein Vorstandskollege Martin Henrichs ergänzt: "Die Qualität, die wir liefern wollen, um für unsere Mitglieder gute Preise zu erzielen, kann man nur mit moderner Technik hinbekommen."

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