Die Schule im Dorf lassen

Aufregung in Pellingen: Mit der Pensionierung der Schulleiterin Ende des Schuljahres fürchten die Pellinger um die Zukunft ihrer kleinen Grundschule. Denn: Der Schulleiter-Posten soll nach TV-Informationen nicht neu besetzt werden, sondern vom Oberemmeler Schulleiter mit erledigt werden.

 Die Angst ist groß: Politiker fürchten, dass die Grundschule Pellingen auf lange Sicht geschlossen wird. Dass die Stelle der Grundschulleiterin nicht neu besetzt werden soll, ist für sie ein erstes Anzeichen dafür. TV-Foto: Anke Pipke

Die Angst ist groß: Politiker fürchten, dass die Grundschule Pellingen auf lange Sicht geschlossen wird. Dass die Stelle der Grundschulleiterin nicht neu besetzt werden soll, ist für sie ein erstes Anzeichen dafür. TV-Foto: Anke Pipke

Pellingen. Noch vor etwa einem Jahr hat eine Sprecherin der zuständigen Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion erklärt, in der Verbandsgemeinde Konz gebe es keine Bestrebungen, Grundschulen zusammenzulegen oder zu schließen. Nun verlautete aus Schulkreisen die Nachricht, dass nach der Pensionierung der Schulleiterin Klara Burczyk im Sommer diese freie Stelle nicht neu besetzt werden soll. Eine Nachricht, die nicht nur den Ortsbürgermeister Dieter Hennen nervös machte. Einige Politiker haben sich über die Pläne der zuständigen Behörden erkundigt. Demnach sieht es derzeit so aus, dass der Oberemmeler Grundschulleiter Walter Kohl die Leitung in der Nachbargemeinde Pellingen gleich mit übernehmen soll. In Pellingen sorgt man sich nun, dass diese Entscheidung ein "Vorbote zur Schließung" der Grundschule St. Antonius sein könnte. Mit derzeit 50 Schülern gehört sie zu den kleinsten Schulen in der Verbandsgemeinde Konz. Die Argumentation seitens der Schulbehörde, durch die Verwaltung von Oberemmel aus werde man beispielsweise beim Austausch von Lehrern flexibler, ist den Pellingern zu ungewiss.Schule genießt einen guten Ruf

Deshalb hat der Ortsgemeinderat ebenso wie kurz darauf der Verbandsgemeinderat einstimmig eine Resolution verabschiedet. Darin bringen die Politiker ihre Befürchtungen zum Ausdruck, diese Entscheidung könne "zu einer erheblichen Abnahme der Bildungsqualität an unserer Grundschule führen". Weiter heißt es in der Resolution: "Die bislang bestens organisierte und gut funktionierende Grundschule Pellingen genießt aufgrund ihrer individuellen, auf jeden einzelnen Schüler bezogenen Ausrichtung einen sehr guten Ruf bei Eltern und Lehrern, vor allem auch der weiterführenden Schulen." Aus diesem Grund fordern die Kommunalpolitiker in ihrer Resolution "die Neubesetzung der Schulleiterstelle" zum Schuljahr 2008/09 sowie die Abgabe einer mittel- bis langfristigen Bestandsgarantie zum Erhalt der Grundschule. Die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion Rheinland-Pfalz in Trier hält sich indes zum Thema Neubesetzung bedeckt, um die Gespräche mit den kommunalen Trägern nicht zu beeinflussen. Doch eines stellt ADD-Sprecherin Eveline Dziendziol klar: "Von unserer Seite aus gibt es zurzeit keine Bestrebungen, die Schule zu schließen."Im TV-Gespräch betont Ortsbürgermeister Hennen die Bedeutung der Schule: "Sie ist der wichtigste Bestandteil, den wir in der Gemeinde haben." Man habe sich beispielsweise beim Ausweisen von Baugebieten angestrengt, um den Bestand von Schule und Kindergarten zu sichern, erklärte er. MeinungNur nicht aufgeben Gerade mal 50 Mädchen und Jungen in einer Schule: Aus Sicht vieler Eltern und Pädagogen sind das traumhafte Zustände. Jeder kennt jeden, Lehrer können gezielt auf jeden einzelnen Schüler eingehen. Doch irgendwann kommt der Punkt, wenn das wirtschaftliche Denken eingreift. Lohnt sich der Betrieb der Mini-Schule noch? Mit Blick auf die Schließung der Konrad-Adenauer-Hauptschule in dem Eifel-Ort Idenheim im Herbst 2007, die zuletzt 51 Schüler besuchten, sind die Bedenken der Politiker, die Pellinger Schule könnte dasselbe Schicksal ereilen, mehr als berechtigt. Nun heißt es kämpfen und Maßnahmen ergreifen, um wieder mehr Kinder in die Pellinger Schule zu locken. a.pipke@volksfreund.de

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