Ein langer Wunschzettel

KONZ. Auch wenn die Meinungen zu einzelnen Projekten in der Stadt auseinander gingen, brachte der Konzer Stadtrat das Investitionsprogramm für die kommenden Jahre doch einstimmig auf den Weg. Die 83 Projekte – von künstlerischen Gestaltungsmaßnahmen bis hin zu Sanierungen – sollen knapp 8,8 Millionen Euro kosten.

"Wie wir wissen, ist dies eine schöne Wunschliste", kündigte Bürgermeister Winfried Manns das acht Seiten starke Investitionsprogramm der Stadt bis 2010 vor. Er sei "guter Hoffung", dass sich für das Umsetzen der Projekte Lösungen finden ließen, sagte er bei der letzten Sitzung des Stadtrats in diesem Jahr. Dabei sei allerdings auch mit einem erheblichen Kreditbedarf zu rechnen, erklärte Manns.Sporthalle für die Grundschule

Insgesamt 83 Punkte haben die Fraktionen nach Beratungen in den Ortsbeiräten, im Bau- und im Haupt- und Finanzausschuss auf der "Wunschliste" zusammengetragen. Für diese Projekte steht unter dem Strich ein Betrag von knapp 8,8 Millionen Euro. Unter anderem sollen im kommenden Jahr folgende Maßnahmen in der Stadt realisiert werden: die Erneuerung des Dachs und das Einrichten von Jugendräumen an der Sporthalle in Könen (350 000 Euro), die Errichtung einer Sporthalle für die Grundschule St. Johann in Karthaus (500 000 Euro im Jahr 2007, 750 000 Euro 2008; der TV berichtete), die Erneuerung der Kommunikationsfläche auf dem Marktplatz (50 000 Euro) sowie die Erschließung von Bauland im Stadtteil Kommlingen (900 000 Euro im Jahr 2007) und im Wohngebiet "Roscheid V" (insgesamt rund 1.2 Millionen Euro). Auch die Neugestaltung der Zufahrt zu Tarkett in der Granastraße (435 000 Euro), der Kreisverkehr an der K 134 zur Anbindung nach Roscheid (200 000 Euro), Arbeiten am Bürgerhaus Krettnach (2007: rund 89 000 Euro sowie im Jahr 2008 220 000 Euro), die Neugestaltung des Konzer Hauptbahnhofs (rund 1,6 Millionen im Jahr 2007, weitere 2,2 Millionen 2008) und eine Videoüberwachung der Bahnhöfe und Plätze (60 000 Euro, ein ausführlicher Bericht folgt) gehören außerdem zu den wichtigsten und kostspieligsten Projekten auf der langen Liste des Stadtrats. Alle Ratsfraktionen erklärten ihre Bereitschaft, dem Investitionsprogramm zuzustimmen, so dass es schließlich auch einstimmig verabschiedet wurde. Dennoch wurde das eine oder andere Projekt doch genauer unter die Lupe genommen. Alfons Maximini, Fraktionsvorsitzender der SPD, begrüßte besonders, dass die Kommunikationsfläche - sprich der Spiel- und Sitzbereich - im kommenden Jahr neu gestaltet werden soll. Dieser Platz sei "ein Aushängeschild der Stadt" und sei deshalb besonders wichtig. Wolfgang Hertel, Fraktionsvorsitzender der Grünen, begrüßte beispielsweise die Pläne für Gestaltungsmaßnahmen am Karthäuser Brunoplatz sowie die Neugestaltung der Kommunikationsfläche am Marktplatz. Kritik äußerte er beispielsweise an den Arbeiten am Bürgerhaus in Krettnach sowie an der Turnhalle in Oberemmel. Es gehe seiner Fraktion "gegen den Strich", dass die Kosten für die Halle in Oberemmel nun bereits höher seien als ursprünglich veranschlagt, erklärte Hertel. Auch Hermann-Josef Momper, Fraktionsvorsitzender der FWG, hielt in seiner Ansprache zum Investitionsprogramm Lob, aber auch Tadel bereit. Beispielsweise für die Errichtung der Sporthalle für die Grundschule St. Johann. "Es ist erfreulich, wenn auch zu spät, dass wir im Investitionsplan für 2007 500 000 Euro und im Jahre 2008 750 000 Euro für den Bau dieser Sporthalle eingestellt haben", erklärte er. Es habe die Möglichkeit bestanden, 70 Prozent Zuschüsse vom Bund zu bekommen, durch eine verzögerte Realisierung der Maßnahme seien es nun lediglich 50 Prozent, sagte Momper (der TV berichtete).Harmonie statt politischer Schlagabtausch

Lobende Worte hatte Wulf Zschauer, CDU-Fraktionsvorsitzender, für die Ratsmitglieder parat: Ihm sei "die harmonische Atmosphäre ohne politischen Schlagabtausch" bei den Beratungen positiv aufgefallen. Das Investitionsprogramm sei eine brauchbare Ausgangsposition für die nächsten fünf Jahre, sagte Zschauer. Claus Piedmont, Fraktionsvorsitzender der FDP und gleichzeitig das einzige anwesende Parteimitglied, begrüßte das Investitionsprogramm ebenfalls, gab jedoch zu bedenken, dass sich die Ratsmitglieder über einzelne Projekte sicherlich noch unterhalten müssten.

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