Eine Gasse voller Frösche

In ihrem Haus beherbergen Ralf und Rita Kömmlinger über 4700 Frösche. Allerdings keine lebendigen. Das Ehepaar sammelt Figuren der quakenden Spezies aus Holz, Metall, Kunststoff oder allen anderen Materialien.

 Rita und Ralf Kömmlinger lieben Frösche aus Plüsch, Keramik und allen erdenklichen Materialien. TV-Foto: Karl-Peter Jochem

Rita und Ralf Kömmlinger lieben Frösche aus Plüsch, Keramik und allen erdenklichen Materialien. TV-Foto: Karl-Peter Jochem

Wasserliesch. (kpj) Fährt man in Wasserliesch durch den Heidengarten, trifft man ziemlich am Ende dieser kleinen Straße auf ein grünes Haus. Davor parkt ein grünes Auto. Ein Schild an der Hausfront zeigt an, dass man sich ab sofort in der "Froschgasse" befindet. Über 4700 Exemplare dieser Amphibien aus allen möglichen Materialien haben die Kömmlingers in den vergangenen 17 Jahren zusammengetragen und in, um und an ihrem Haus postiert.Der erste Frosch bekommt schon sein Gnadenbrot

"Der Kosename meiner Frau ist Frosch", erklärt Ralph Kömmlinger das Verhältnis des Ehepaares zu den Hüpftieren. 1984 haben sie ihren ersten gemeinsamen Frosch gekauft. Mittlerweile genießt der schon etwas ausgebleichte Plüschlurch sein Gnadenbrot im Wohnzimmer. Die Artenvielfalt der Kömmlingerschen Sammlung übertrifft bei Weitem die in der Natur vorkommenden Froschgattungen. Während die lebendigen Artgenossen teils schleimig, glatt oder giftig sind, fühlen sich die Sammlerexemplare eher flauschig oder hart, aber auf jeden Fall trocken an. Die Kömmlingers tragen Frosch-T-Shirts, schlafen in Frosch-Bettwäsche und werden von einem Frosch-Wecker geweckt. Ob als Lampe, Kaffeetasse oder Klobürste, in der "Froschgasse" findet man alle erdenklichen Variationen. In der Diele hat Ralph Kömmlinger kürzlich einen Vitrinenschrank gebaut, in dem die Miniaturausgaben zu bewundern sind. Die größeren Exemplare versammeln sich im Wohnzimmer. Zu jedem Frosch kann das Ehepaar eine Geschichte erzählen. Zum Beispiel zu dem großen Grünen aus Gips. "Der ist in einem Fernsehwerbespot einer Bank aufgetreten. Es gab nur zehn Exemplare davon", sagt Ralph Kömmlinger, "in endlosen Verhandlungen haben wir ihn der Bank abgeschwatzt." Genauso ist das Ehepaar an eine Froschmarionette gekommen, die einst einen Werbestand auf dem Düsseldorfer Caravansalon zierte. Natürlich darf auch "Kermit" aus der "Muppetshow" nicht fehlen sowie der "Breitmaulfrosch" und der "Spitzmaulfrosch", die einst die Radiohörer mit ihren Sketchen amüsierten. Keine Urlaubsreise, von denen die Kömmlingers nicht wenigstens ein paar Frösche mit nach Hause brachten. "Bei unserer Reise nach Amerika mussten wir sogar einen zusätzlichen Koffer kaufen", sagt Rita Kömmlinger. Dabei will das Ehepaar mit seiner Sammlung kein Geld verdienen und auch kein Museum betreiben. Alle Frösche sind unverkäuflich. "Wir sammeln die Tiere nur für uns", sagen sie. Aber trotzdem freut sich das Ehepaar über jeden Besucher, der sich die Sammlung in der "Froschgasse" anschauen will. Wer sich anmelden oder informieren will kann dies auf der Internetseite www.froschhaus.de tun.

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