Er will Konz ein neues Gesicht geben

Für eine schonende Weiterentwicklung des Tourismus, ein attraktiveres Erscheinungsbild der Stadt und generell mehr Dialog mit den Bürgern: Detlef Müller-Greis stellt seine Positionen zu einer Reihe Konzer Themen vor.

 „Bürgernah, zukunftsorientiert und kompetent“: Detlef Müller-Greis möchte die Wähler für sich gewinnen. TV-Foto: Anke Pipke

„Bürgernah, zukunftsorientiert und kompetent“: Detlef Müller-Greis möchte die Wähler für sich gewinnen. TV-Foto: Anke Pipke

Konz. Als letzter Kandidat bekannt geworden, möchte Detlef Müller-Greis (FWG) als Erster das Rennen um die Bürgermeisterämter in der Stadt und Verbandsgemeinde Konz gewinnen. Am 1. Juni entscheidet sich, ob es ihm gelingen wird.Ein "Gewinn" wäre laut Müller-Greis auch das Golfpark-Projekt Temmels/Fellerich. "Wir brauchen in der Region eine schonende Weiterentwicklung des Tourismus", sagt der Biologe. Und die damit entstehenden Arbeitsplätze seien eine gute Alternative zum Arbeitgeber Luxemburg. "Ich bin für das Projekt, aber auch dafür, alle Beteiligten an einen Tisch zurückzubringen." Dann könne man ausloten, was innerhalb der bestehenden Verträge möglich sei.Ebenfalls großen Handlungsbedarf sieht Müller-Greis in Zusammenhang mit der demografischen Entwicklung im Konzer Land. Die Zuzüge durch die Nähe zu Luxemburg würden das Problem nur zeitlich verschieben, die Verwaltung und der Bürgermeister müssten jetzt die Voraussetzungen schaffen, um auf die neuen Bedürfnisse der Bürger reagieren zu können. Mobile Dienste, die bessere Koordination von Bus und Bahn, der Erhalt der Infrastruktur, aber auch privates Engagement zwischen Jung und Alt sind für ihn Ansätze in die richtige Richtung.Den richtigen Weg zu finden, ist das Streben Müller-Greis' auch in Sachen Verkehr. "Die Ortsumgehung B 51/Konz-Könen ist zwingend notwendig, der Moselaufstieg ihre logische Fortsetzung." Denn der Aufstieg helfe auch dem regionalen Verkehr. Die Brücke bei Mertert ist für Müller-Greis indes ein Zukunftsprojekt, bei dem jetzt noch sowohl Pläne als auch Finanzierungsvorschläge fehlen. "Wir müssen uns am momentan Machbaren orientieren", sagt der 48-Jährige und schlägt so die Verbindung zur Wiltinger Brücke. "Ich bin für einen neuen Standort. Denn ich begreife nicht, warum Autos zurzeit innerhalb eines Naturschutzgebietes eine unnötig lange Schleife fahren müssen."Um Längen schwieriger zu realisieren, ist nach Müller-Greis' Ansicht die Einrichtung der zweiten Polizeiinspektion Trier im Bahnhof Karthaus. "Dieses Vorhaben wäre zu befürworten, aber der Bahnhof gehört uns nicht, und die Entscheidung Triers wird vermutlich von Mainz aus gelenkt." Was bleibe, sei das Streben nach einer verbesserten Zusammenarbeit zwischen Kommunen und Polizei und einer verstärkten optischen Präsenz der Wache und der Beamten.Individualität bewahren und fördern

In puncto Jugendarbeit sieht Müller-Greis vor allem ein Defizit in der Betreuung. Es gebe zu wenige Einrichtungen, die sich um Kinder und Jugendliche kümmern, während deren Mütter arbeiten. Das hervorragende Angebot des Hauses der Jugend könne nur einen Teil der Jugendlichen beschäftigen. In Absprache mit den Eltern Ganztagsschulen einzurichten und für eine umfassende Kindergarten-Betreuung zu sorgen, sind Ansätze, die Müller-Greis verfolgen möchte.Etwas skeptisch reagiert der dreifache Vater auf das Modell "Realschule plus". "Das macht in Konz wenig Sinn." Wenn Haupt- und Realschule zusammengefasst würden, bringe das etliche Nachteile mit sich. Viele Eltern würden ihre Kinder verstärkt aufs Gymnasium schicken, der Realschul-Abschluss werde abgewertet, und ein Stück Individualität ginge verloren, fürchtet Müller-Greis.Individualität sei indes auch bei den Planungen rund um das Konzer Schwimmbad gefragt. Auch wenn das Bad weiterhin zum Großteil von Gruppen genutzt werden sollte, brauche das Bad ein Alleinstellungsmerkmal, um es für die Allgemeinheit attraktiv zu machen. Ob das zum Beispiel mit einem Naturschwimmbad erreicht werden könne, bezweifelt Müller-Greis. "Die Voraussetzungen sind schwierig", sagt er, will aber die Möglichkeiten erkunden. Wenn es ginge, "wäre es toll. Wir sollten in der Frage die Bevölkerung mitreden lassen."Für mehr Grün plädiert Müller-Greis indes, um die Konzer Innenstadt attraktiver zu gestalten. An den Konzer Bahnhöfen, in der Granastraße und am Saar-Mosel-Platz sollte noch einiges geschehen, um das Erscheinungsbild zu verbessern, damit potenzielle Käufer anzulocken und die lokale Wirtschaft zu fördern. "Wir haben noch viel zu tun." EXTRA TV-Serie: Golfpark, Demografie, Verkehr, Polizeipräsenz, Jugendarbeit, Realschule plus, das Konzer Schwimmbad und die Wirtschaftsentwicklung: Zu diesen Themen befragt der TV die Kandidaten bei den Bürgermeisterwahlen in Konz. Nach Sabina Quijano (Die Grünen) und Karl-Heinz Frieden (CDU) ist nun Detlef Müller-Greis (FWG) an der Reihe. Er kandidiert für den Stadt- und VG-Chefposten. (api)

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