Haltestelle mit Risikofaktor

Der Hergang des tragischen Unfalls auf der B 52 bei Farschweiler, bei dem am Freitagabend eine 17-jährige Fußgängerin starb, war auch am Montag noch nicht geklärt. Fest steht aber, dass die Bushaltestelle "Forsthaus Sternfeld", wo der Unfall geschah, erhebliche Risiken in sich birgt.

 Typischer Fall: Die beiden Jugendlichen haben gerade den Bus verlassen und streben nun auf dem direkten Weg ohne Querungshilfe dem heimatlichen Farschweiler entgegen. TV-Foto: Friedhelm Knopp

Typischer Fall: Die beiden Jugendlichen haben gerade den Bus verlassen und streben nun auf dem direkten Weg ohne Querungshilfe dem heimatlichen Farschweiler entgegen. TV-Foto: Friedhelm Knopp

Farschweiler. "Zum Unfallhergang haben wir keine Zeugen und setzen unsere Hoffnung nun auf einen beauftragten Sachverständigen", sagt Polizeioberkommissar Norbert Bungert von der Polizeiinspektion Hermeskeil. Fest steht laut Bungert bisher nur, dass die Jugendliche am Freitag, 18.05 Uhr, den aus Richtung Trier angekommenen RMV-Bus verließ und bei Dunkelheit sowie leichtem Nieselregen die Fahrbahn in Richtung Farschweiler überqueren wollte. Dabei erfasste sie ein aus Richtung Hermeskeil kommender PKW. Wo genau auf der Fahrbahn dies geschah und wie schnell der Wagen fuhr, war am Montag noch unklar.

Bungert wie auch Ortsbürgermeister Werner Schmitt halten die Haltestelle "Sternfeld" an der B 52 Oberhalb für problematisch. Grund: Die aus Richtung Trier ankommenden Fahrgäste müssen die Fahrbahn überqueren, um nach Farschweiler zu gelangen. Es gibt zwar eine Überquerungshilfe mit "Insel", doch die liegt in der psychologisch "falschen" Richtung und zwingt die Ankommenden, zunächst in die Gegenrichtung zu gehen. Die Überquerungshilfe wird daher nicht angenommen, sondern das Gros der Fahrgäste wechselt in Höhe der Einmündung Farschweiler einfach quer über die Fahrbahn. Hinzu kommt, dass bei Dunkelheit der gesamte Haltestellen- und Einmündunsgbereich unbeleuchtet daliegt. Auch Norbert Eiden von der zuständigen Straßenmeisterei Hermeskeil kennt das Problem. Man werde sich über eine Umgestaltung Gedanken machen müssen, sagt Eiden. Das Dilemma sei, dass eine Überquerungshilfe in Höhe der Haltestelle mit der dort verlaufenden Linksabbiegespur kollidieren würde.

Und dass die RMV alle Busse durch Farschweiler leiten könnte, wird wohl immer nur ein Wunsch bleiben. Dazu RMV-Niederlassungsleiter Joachim Huber: "Wir müssen den ÖPNV von Trier in den Hochwald attraktiver machen. Die kleinen Orte ständig direkt anfahren, würde für die Mehrheit der Fahrgäste zur Odyssee. So treiben wir die Leute wieder in ihre Autos zurück." Übrigens hält auch Huber die betreffende Haltstelle für riskant und verbesserungswürdig.

Meinung

Dringender Änderungsbedarf

Der alte Wunsch aus Farschweiler, alle Busse durch den Ort zu leiten, wird ein Wunsch bleiben. Der ÖPNV von Trier nach Hermeskeil soll für die Mehrheit der Fahrgäste attraktiv bleiben. Und die Mehrheit kommt aus dem Hochwald und will nicht täglich "lästige Umwege" ertragen. Wer also direkt im Ort aussteigen will, muss sich weiterhin auf die wenigen Zubringerangebote beschränken. Umso dringender zu ändern ist daher die Haltestelle an der B 52. Leider wird meist erst gehandelt, wenn schon etwas passiert ist. f.knopp@volksfreund.de

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