Merkur wacht über die Ehepaare

Die römische Tempelanlage Tawern ist einer der gefragtesten Orte, wenn es um Eheschließungen in und um Konz geht.

 Beliebt: Heiraten in der römischen Tempelanlage in Tawern. Foto: TV-Archiv

Beliebt: Heiraten in der römischen Tempelanlage in Tawern. Foto: TV-Archiv

Konz/Saarburg/Hochwald. (mek) Die Anlage wurde 1986 und 1987 unter Leitung des Rheinischen Landesmuseums Trier ausgegraben und teilweise rekonstruiert. Merkur, der Gott des Gewerbes, des Handels und des Verkehrs war Hauptgott des Tempelbezirks auf dem Metzenberg - und ist damit gleichzeitig Schutzpatron der Paare, die bei ihrer Trauuung auf gutes Wetter hoffen müssen. "Wenn es regnet, ist der Weg dorthin nicht ganz so angenehm", sagt Beatrix Schwebach vom Konzer Standesamt. Gefragt ist auch der Clambour-Pavillon, der zum Volkskunde- und Freilichtmuseum Roscheider Hof gehört. "Der Pavillon ist der absoluter Renner unter den Heiratswilligen", so Schwebach. Er wurde im Roscheider Hof 2000 aufgebaut, nachdem er zwei Jahre zuvor in der Konzer Innenstadt abgebaut worden war. Der unter Denkmalschutz stehende rechteckige Fachwerkpavillon stammt aus der Zeit um 1880 und ist an seiner Längsseite fast ganz verglast. Auffällig ist die aufwendig gearbeitete, innen offene Dachstuhlkonstruktion. Auch in der Galerie Kloster Karthaus sind Eheschließungen möglich. Das Kloster Karthaus ist der Mittelpunkt der kulturellen Aktivitäten der Stadt Konz. Es wurde ab 1680 als Karthäuser Kloster gegründet. Nach wechselhafter Geschichte ging es 1963 in den Besitz der Stadt über. "Wir sind froh, dass wir Paaren neben herkömmlichen Räumlichkeiten auch diese außergewöhnlichen Orte anbieten können", sagt Schwebach, die im vergangenen Jahr mit ihren Kollegen rund 100 Ehen geschlossen hat.Eheschließung im Burgsaal

Auch ihre Kollegen in Saarburg können auf eine ganze Reihe an sogenannten "Off-Locations" blicken. So gibt es neben zwei Räumen im Verwaltungsgebäude die Möglichkeit, auf einem Schiff der SPS-Saarburg zu heiraten - und das sogar während der Fahrt. "Da wir uns nur in unserem Verwaltungs-Bereich bewegen, ist das möglich", sagt Bernhard Klein vom Standesamt Saarburg. Meist wird von Saarburg bis zur Schleuse Serrig gefahren - eine traumhafte Aussicht inklusive. Die haben Hochzeitspaare auch von der Saarburg, in der im Rittersaal getraut wird und deren Balkon zum Blick über Saarburg einlädt. Die Bestuhlung wird der Größe der Gesellschaft angepasst. Auch in dem Herrenhaus an der Saar, der Villa Keller aus dem Jahre 1801, sind Hochzeiten möglich.Noch relativ neu in der Verbandsgemeinde Kell am See ist die Heirats-Möglichkeit in der alten Mühle in Kell. Im Sitzungssaal gibt es 50 Sitzplätze. Gut ein Drittel der Hochzeiten in der VG (2007: 47) finden im historischen Bahnhof statt. Das altertümliche Bahn-Gebäude wurde 1985 vom Heimat- und Kulturverein gekauft und in mühevoller Arbeit aufpoliert. "Wir haben im Bahnhof circa 15 bis 20 Hochzeiten jährlich", sagt Dittmar Lauer, Vorsitzender des Vereins. Im Jahre 1889 wurde die Hochwaldbahn von Trier nach Hermeskeil eröffnet, gleichzeitig wurde auch das Bahnhofsgebäude in Kell fertiggestellt. Lauer ist gleichzeitig auch Vorsitzender des Fördervereins der Burg Grimburg (VG Hermeskeil). Die zwischen Grimburg und Wadrill gelegene Burgruine aus dem 12. Jahrhundert bietet im Burgsaal (30 Sitzplätze) die Möglichkeit zu einer standesamtlichen Eheschließung. Der Förderverein berücksichtigt in diesem tollen Ambiente sogar individuelle Wünsche. "Allerdings führt kein fester Weg dorthin", bedauert Anne Müller vom Standesamt der VG.Sie wird am 8. August einiges zu tun bekommen. Bereits acht von zehn Terminen sind vergriffen. Auch die vier Samstage, die zusätzlich angeboten werden, sind gefragt. Gut möglich, dass die 62 Hochzeiten aus 2007 noch getoppt werden. "Das Interesse an der Ehe ist wieder gestiegen", sagt sie. In der VG Kell am See ist zusätzlich der 31. Mai ein gefragter Termin. Bernhard Klein verweist bei Anfragen auch auf den 20. August. "Die Leute erkennen zwar nicht sofort den Hintergrund, doch wenn man sie dazu auffordert, das Datum mit Jahreszahl mal zu schreiben, wissen sie Bescheid." Der 8. August ist mit zwölf Hochzeiten zwar noch nicht voll belegt, die "Sahnehäubchen" seien aber vergriffen, so Klein.

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