Mit Chor, Charme und alter Schmiede

Zwischen Elbling-Route und Viez-Straße, Laubwäldern und Maisfeldern: So beschaulich Dilmar am Rande des Saargaus gelegen ist, so idyllisch scheint das Leben in dem 122 Einwohner zählenden Ortsteil der Gemeinde Palzem zu sein. 56 der 122 Einwohner kamen zur großen TV-Dorffotoaktion.

 Zusammenkunft am Dorfplatz: 56 Dilmarer kamen zur TV-Fotoaktion. TV-Foto: Klaus Kimmling

Zusammenkunft am Dorfplatz: 56 Dilmarer kamen zur TV-Fotoaktion. TV-Foto: Klaus Kimmling

Palzem-Dilmar. "Hier kennt jeder jeden", sagt Ortsvorsteher Egon Altenhofen. Weshalb auch direkt auffällt, dass die drei Kinder, die auf dem TV-Foto links vorne zu sehen sind, gar nicht aus Dilmar stammen: "Aber die sind bei ihrer Dilmarer Oma zu Besuch", erklärt Rita Schons-Welter, die mit Ehemann Klaus und ihren beiden Kindern Marie und Max (vorne rechts im Bild) zum Fototermin am Dorfplatz gekommen ist. Marie (3 Jahre), Max (wird am Freitag 6), Lene (1) und Lara (4) sind die jüngsten Dilmarer. "Jugendliche gibt's etwa 20 im Dorf", rechnet die 20-jährige Miriam Tritz nach. "Ältere - so zwischen 60 und 80 Jahren - haben wir in Dilmar aber definitiv mehr als junge Leute", beschreibt Ortsvorsteher Altenhofen die Altersstruktur.

"Die Leute sind alle schön miteinander, wir feiern zusammen und es gibt gute Luft", beschreibt Anna Treinen, die vor beinahe 77 Jahren in Dilmar geboren wurde und damit die Älteste auf unserem Foto ist, das Zusammenleben. Gemeinsames Projekt zurzeit: Sanierung und Umbau der alten Scheune zum Treffpunkt für Jung und Alt. In der vergangenen Woche sind die Fenster gesetzt worden, natürlich in Eigenleistung. Jetzt ist der Innenausbau dran. "Guckt mal, wer Zeit hat nächste Woche und sich zutraut, Elektro und Heizung zu machen", nutzt Altenhofen die Gelegenheit und spricht die Versammlung an. Groß motivieren muss er dabei nicht: Sogar die Jugend opfert ihre Freizeit für den neuen Dorf-Treff. "Beim Abbruch haben wir Steine weggeschafft, entrümpelt, gekehrt; klar, dass wir mit anfassen", sagt Miriam Tritz.

"Die neue Generation" ist zwischen fünf und 50



Schließlich haben alle was davon: Am 23. Dezember soll die Weihnachtsfeier des Chors "Die neue Generation" in der sanierten Schmiede steigen. Den Chor hat Altenhofen vor vier Jahren mit elf Sängern und Sängerinnen in Dilmar gegründet. "Die junge Generation" dürfte eine der wenigen altersgemischten Singgemeinschaften ohne größere Nachwuchssorgen in der Region sein: "Wir sind mittlerweile schon 62, aus Dilmar und den Nachbarorten". Gesungen wird von den fünf bis 50-Jährigen alles, vor allem aber moderne Lieder von Abba bis Pop-Star Robbie Williams. Die Freiwillige Feuerwehr sorgt als zweiter Verein für Abwechslung im Dorfleben. Ihr ehrgeiziges Vorhaben: Auch, wenn die bislang zusammen mit dem benachbarten Kreuzweiler gefeierte Kirchweih immer schön ist, soll Dilmar künftig wieder eine eigene Kirmes haben. Für den Beitritt zur Feuerwehr wirbt Ortsvorsteher Altenhofen bei seinem Antrittsbesuch bei den Zugezogenen - zu denen auch jeweils eine französische, eine luxemburgische und eine englische Familie gehören.

Dass auch Dilmar selbst sich künftig weniger Sorgen machen muss um den Nachwuchs, dafür könnte das Neubaugebiet Boorwiese sorgen: "Familien und junge Leute aus unserem Dorf und aus Nachbarorten haben Interesse angemeldet an den 12 Grundstücken", sagt Altenhofen. Dass der Spielplatz der Dorferweiterung weichen musste, haben die Dilmarer dafür hingenommen. "Aber einen neuen Spielplatz wünschen wir uns schon", sagt Klaus Welter. Erste Pläne dazu für ein zwischen altem Dorf und Neubaugebiet gelegenes Grundstück gibt's auch schon.

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