Mühle weicht Mehrfamilienhaus - Stadtrat Konz genehmigt Abriss eines historischen Gebäudes in Oberemmel

Konz · Die Stadt Konz will Bauland schaffen. Der Stadtrat hat sich in seiner jüngsten Sitzung mit mehreren Änderungen von Baugebieten befasst. Betroffen waren vor allem die Stadtteile im Tälchen. So plant beispielsweise ein Winzer an der Obermenniger Straße (L 138) den Bau einer neuen Produktionshalle.

 Ein Investor will diese historische Mühle in Oberemmel abreißen und an ihrer Stelle ein Mehrfamilienhaus errichten. TV-Foto: Alexander Schumitz

Ein Investor will diese historische Mühle in Oberemmel abreißen und an ihrer Stelle ein Mehrfamilienhaus errichten. TV-Foto: Alexander Schumitz

Foto: (h_ko )

Konz. Ausgewiesenes Bauland in der Stadt Konz ist knapp. Zwar gibt es laut Michael Naunheim, Pressesprecher der Verbandsgemeinde Konz, auf dem Gebiet der Gemeinde rund 200 Baugrundstücke mit einer geschätzten Fläche von 143 000 Quadratmetern, das entspricht etwa 10,4 Hektar beziehungsweise der Größe von 16 Fußballplätzen. Das Problem: etwa 80 Prozent der Grundstücke gehören laut Naunheim Privateigentümern, die das Land weder bebauen noch veräußern wollen. Im erst kürzlich ausgewiesenen Neubaugebiet Pferdgarten im Stadtteil Könen sind von den knapp 90 Grundstücken fast alle vermarktet.

Dieses Problem will die Stadt Konz innerhalb der nächsten fünf Jahre lösen. Dazu sollen laut Naunheim rund 200 neue Baugrundstücke erschlossen werden. Details will die Verwaltung während der Planungsphase zwar nicht öffentlich machen, aber ein Anfang wurde in der jüngsten Stadtratssitzung gemacht.
Um den Wünschen der Einwohner zu entsprechen und Bauland zu schaffen, wurde von der Verwaltung für Bebauungsplanergänzungen der schnellste Weg gewählt, den das Bundesbaugesetz bietet. Er führt über die vereinfachte Änderung bereits bestehender Pläne und erlaubt wegen einfacherer Anhörungsfristen eine zügige Ergänzung der Bauleitpläne. Von diesem Recht hat der Stadtrat in seiner jüngsten Sitzung wiederholt Gebrauch gemacht.

So im Stadtteil Oberemmel, wo im Bereich Kirchengasse ein gültiger Bebauungsplan abgerundet werden soll. Hier könnten in Zukunft mehrere bisher nicht erschlossene Grundstücke bebaut werden. "Da für diese Flächen eine Erschließungspflicht besteht, sollten hier nach Bestandskraft des Bebauungsplans die Anliegergrundstücke an die Kanal- und Wassernetze angeschlossen werden", empfiehlt die Verwaltung. Die Verbandsgemeindewerke sind gefordert, die Kosten für diesen Ausbau zu ermitteln.
Ebenfalls in Oberemmel soll im Bereich Kreiderberg ein Bebauungsplan aufgestellt werden. Hier handelt es sich bislang um einen unbeplanten Innenbereich. Mit der Planung soll eine geordnete Entwicklung dieses Bereichs sichergestellt werden.

"Oberemmel bestimmt heute die Tagesordnung des Stadtrats", leitet Stadtbürgermeister Karl-Heinz Frieden zur nächsten Bauplanänderung für den Stadtteil über. Eine ehemalige Mühle am Kirchenbach befindet sich laut Verwaltung in einen "schlechten Zustand". In einem städtebaulichen Vertrag wird der Abriss des Jugendstil-Gebäudes gestattet. Anstelle der Mühle soll auf dem 1800 Quadratmeter großem Grundstück ein Mehrfamilienhaus samt Büroflächen errichtet werden. Dieser Planung hat der Stadtrat ebenfalls zugestimmt.
Im Stadtteil Obermennig will ein Winzer auf einem Grundstück an der L 138 eine Kelterhalle sowie einen Ausschank errichten. Bisher war diese Fläche mit einem gesetzlichen Bauverbot belegt. Allerdings haben sich zwischenzeitlich die Voraussetzungen für ein Bauvorhaben geändert. "Es sollen für einen bestehenden landwirtschaftlichen Betrieb Entwicklungsmöglichkeiten geschaffen werden", sagt die Verwaltung der VG Konz zu der Änderung dieses Bebauungsplans.Extra

Neue Lampen: In Zusammenarbeit mit innogy SE (früher RWE) will die Stadt Konz in den vier kommenden Jahren Quecksilberdampf-Hochdrucklampen in der Stadt Konz und dem Stadtteil Könen gegen eine energieeffizientere Technik austauschen. Die Kosten hierfür beziffert ein Gutachten, das dem Stadtrat vorlag, auf insgesamt 328 000 Euro. Die Verwaltung geht davon aus, dass sich diese Investition in fünfeinhalb Jahren rechnet. Neues Mitglied: Wolfgang Hertel rückt als Mitglied für die Grünen in den Ausschuss für Bauen, Stadtentwicklung und Umweltschutz für Safak Karacam nach. Karacam hat sein Ausschussmandat jüngst niedergelegt. itz

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