Prävention ist das A und O Einbrecher haben es noch zu leicht

Rund fünf Prozent weniger Straftaten: In der Kriminalstatistik 2007 zeichnet sich für die Region Konz-Saarburg mit ihren etwa 60 000 Einwohnern ein positiver Trend ab. Dennoch gibt es Bereiche wie die Wohnungseinbrüche, in denen die Fallzahlen steigen. Der Kriminalität vorbeugen: Prävention ist das A und O im Kampf gegen die verschiedenen Delikte. Die Konzer Polizei setzt da vor allem bei der Jugend an.

Konz/Saarburg. Aus rot wird oft grün: Die Kriminalstatistik für den Konz-Saarburger Raum weist im Jahr 2007 etliche Verbesserungen im Vergleich zum Vorjahr auf. Das schlägt sich in der grafischen Darstellung von Günter Schander, Erstem Polizeihauptkommissar und Leiter der Polizeiinspektion (PI) Saarburg, in Form von vielen grün hinterlegten Ziffern nieder. Ladendiebstähle gehen zurück

Beispielsweise hat sich die Gesamtzahl der Straftaten auf 2584 Fälle reduziert. 2006 waren es noch 2718. Dabei entfallen 1382 auf das Gebiet der Konzer Verbandsgemeinde (VG; minus zehn Prozent), 1098 auf Saarburger Terrain (plus drei Prozent) und 103 auf Teile der VG Kell am See (minus 15 Prozent). Die Aufklärungsquote liegt so gut wie unverändert bei 56 Prozent. Die meisten Straftaten gehören zum Komplex der Diebstähle (953 Fälle; im Vorjahr 1013). Mehr als verdoppelt hat sich die Zahl der einfachen Diebstähle aus Wohnungen (von 16 auf 34), in Verbindung mit Einbrüchen zählte man 109 (64) Vergehen. "Immerhin bei einem Drittel der Fälle konnten die Täter ermittelt werden", sagt Schander. Bei den Tätern handelt es sich oftmals um Wiederholungstäter. Zum Beispiel richtet sich der Verdacht bei 20 Einbrüchen in Saarburg und Zerf gegen einen 31-jährigen Einzeltäter. Auf das Konto von drei Jugendlichen gingen mehrere Delikte, vor allem Einbrüche in Wohnungen, Gaststätten, Büros und Autos. Etwa 30 Einbrüche in Konz und Umgebung werden einem inzwischen inhaftierten 30-Jährigen zugewiesen. Die Zahl der angezeigten Ladendiebstähle hat sich indes reduziert, von 188 auf 131. "Die Anzahl der angezeigten Delikte ist hier in erster Linie von der Intensität der Überwachungsmaßnahmen der Ladendetektive abhängig", erläutert Kriminalhauptkommissar Armin Wacht, kommissarischer Leiter der Konzer Polizeiwache. Der Trend zur Zunahme von Sachbeschädigungen geht derweil weiter (von 479 auf 495). Schander macht dafür vor allem die Graffiti-Problematik und Beschädigungen an Fahrzeugen verantwortlich. "Die Stadt Konz verbucht in Sachen Graffiti einen erfreulichen Rückgang von 68 auf 23 Fälle", erörtert Wacht. Das sei das Ergebnis aus der Ermittlung von zwei mutmaßlichen Sprayern. Die KFZ-Beschädigungen dagegen seien in Konz von 87 auf 115 Fälle gestiegen. In der Kategorie "Vermögens- und Fälschungsdelikte" fällt der Punkt Leistungskreditbetrug mit einer negativen Entwicklung auf. Hier hat sich die Fallzahl von 23 auf 58 erhöht. "Immer öfter fehlt das Geld, um erbrachte Leistungen zu bezahlen", erklärt Schander.Während im Bereich Rohheitsdelikte - also von Bedrohung über Nötigung bis Körperverletzung - ein leichter Rückgang (von 331 auf 304 Fälle) zu verzeichnen ist, versinkt die Entwicklung bei den Rauschgiftdelikten in tiefem Rot. 2006 wurden 69 Fälle angezeigt, 2007 waren es 102 - ein Zeichen dafür, wie aktiv die Polizei die Drogen-Szene in Konz und Saarburg aufmischt. Zwei Händlerringe in Saarburg und Ayl waren aufgeflogen. Rückgang auch bei häuslicher Gewalt

Erfreulich ist auch der Rückgang der Straftaten im Bereich häusliche Gewalt. Bei der PI Saarburg gab es 44 Anlässe zum Eingreifen, 2006 waren es 72. "Dies könnte auf das konsequente Vorgehen der Beamten zurückzuführen sein, die Hausverweise und Näherungsverbote gegenüber dem Schläger verfügen", erläutert Schander. Und sein Konzer Kollege Wacht ergänzt: "Wir gehen auch noch nach der Anzeige auf die einzelnen Fälle ein, bieten den Opfern Hilfe an und vermitteln an andere Stellen. Das wirkt." Konz/Saarburg. (api) Die Gesamtzahl der Straftaten im Konz-Saarburger Raum ist im Vergleich zum Vorjahr zurückgegangen. Das ist noch kein Grund zur Freude. Denn gleichzeitig ist die Zahl der Wohnungseinbrüche gestiegen. Dabei können sich die Hausbewohner mit wenigen Mitteln wirksam schützen. "Einfach mal abends das Licht im Haus brennen lassen - auch wenn man nicht da ist", rät PI-Leiter Günter Schander. Denn etliche Einbrüche passierten gerade in der Dämmerung, wenn Hausbewohner noch schnell einkaufen gehen. "Dann sind die Rollläden noch oben, und die Einbrecher erkennen schnell, wo Licht brennt, und wo nicht." Besonders für die Urlaubszeit empfiehlt Hauptkommissar Heribert Kirf den Einsatz von Zeitschaltuhren. Wichtig sei zudem eine intakte Nachbarschaft. Wenn im Neubaugebiet ein fremdes Fahrzeug auffällt, sollte der Beobachter die Polizei rufen. Lieber ein Anruf zuviel als einer zu wenig. Bei der Polizei erhalten Hausbesitzer auch Tipps, wie sie ihren Wohnraum vor ungebetenen Gästen schützen. In Kontakt mit allen Schulen

Damit es auch im Zusammenhang mit Gewalt und Rauschgift weniger Straftaten gibt, setzt die Konzer Polizei auf aktive Präventionsarbeit. "Wir stehen in Kontakt mit den drei Konzer Schulen", sagt Kriminalhauptkommissar Armin Wacht, kommissarischer Leiter der Polizeiwache Konz. Die Beamten besuchen die Klassen - mitunter auch in Saarburg - und klären über den Umgang mit Gewalt und über Risiken und Konsequenzen beim Autofahren unter Drogen-Einfluss auf.Dabei pflegt die Polizei die Kooperation mit den Lehrern, dem Jugendamt und der Suchtprävention, um Probleme der Jugendlichen im Ansatz zu lösen - eine wichtige Arbeit. Denn die Kriminalstatistik 2007 zeigt auch: 32,4 Prozent der ermittelten Verdächtigen sind Jugendliche.

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