Am Vormittag um 11 Uhr spielt das Ensemble "4-3-4" im Kloster Karthaus Kammermusik der Vergessenen: das Trio für Flöte, Cello und Klavier e-Moll op. 45 von Louise Farrenc, und von Sergej Tanejew das Klavierquartett E-Dur op. 20.

Louise Farrenc (1804-1875) und Sergej Tanejew (1856-1915) haben bei allen Unterschieden in Alter, Geschlecht und Nationalität eins gemeinsam: Sie kommen aus hervorragenden Schulen. Louise Farrenc, die vor allem als Pianistin geschätzt wurde und zur Professorin für Klavier am Pariser Konservatorium aufstieg, studierte Komposition bei Antonin Reicha.

Stileinflüsse Beethovens

Reicha, böhmischer Herkunft und stilistisch von Haydn und Beethoven geprägt, wurde Direktor des Pariser Konservatoriums und entwickelte sich zu einem der wichtigsten Kompositionslehrer Frankreichs. Dass Louise Farrencs Musik neben romantischer Klanglichkeit auch deutliche Stil-Einflüsse Beethovens aufweist - wen wird es wundern?

Bei Sergej Tanejew war es Peter Tschaikowsky. Der bildete ihn am Moskauer Konservatorium aus und prägt auch den Stil seines Schülers. Tanejew hat freilich nicht nur die russischen Stil-Elemente seines Lehrers übernommen, sondern auch den europäischen Bezug, der in Tschaikowskys Musik mitklingt.

Der Schüler wurde dann selber zum bedeutenden Lehrer, und Michail Glinka, Alexander Skriabin und Sergej Rachmaninow zu seinen Studenten am Konservatorium.

Illustre Namen. Wer die ausbildet, kann selber so unbedeutend nicht gewesen sein.

Das Ensemble "4-3-4" tritt in folgender Besetzung an: Hartwig Schubert, Violine, Isabelle Manck, Viola, Wolfram Hertel, Violoncello, Irmgard Brixius, Flöte und Hans-Dieter Höllen, Klavier.

Konzert im Rahmen der Kreiskulturtage

Das Konzert findet im Rahmen der Kulturtage Trier-Saarburg statt.

Die Kreiskulturtage bieten ein vielseitiges Angebot an Kulturveranstaltungen im gesamten Kreisgebiet Trier-Saarburg.