Sechs Millionen Euro für Gesundheitszentrum

Konz · Hans Wacht ist einer der Investoren, die für sechs Millionen Euro an der Ecke Granastraße/Lessingstraße ein Gesundheits- und Dienstleistungszentrum bauen wollen. Was mit dem Ginkgobaum passiert, der dort steht, ist derzeit noch nicht entschieden.

Konz. Viel ist in den vergangenen Jahren versucht worden, um das Grundstück an der Ecke Granastraße/Lessingstraße zu bebauen. Erst im April vorigen Jahres scheiterten die Pläne des Trierer Bürgervereins/Vermögensverwaltung AG. Hans-Günter Kläser, Vorstand der Gesellschaft sagte damals: "Das Projekt ist für uns nicht darstellbar." Sowohl die genannte Investitionssumme von etwa zehn Millionen Euro als auch die Angaben, dass 70 Prozent der geplanten Gewerbeflächen vermietet seien, seien nicht nachvollziehbar, begründete Kläser im April 2012 die Entscheidung (der TV berichtete).
Inzwischen haben sich neue Investoren gefunden, die das Eckgrundstück bebauen wollen. Die Grundstückverwaltungs-Gesellschaft Konzerbrück GbR (die Abkürzung GbR steht für Gesellschaft bürgerlichen Rechts) will auf dem Platz das Gesundheits- und Dienstleistungszentrum "An der blauen Säule" bauen. Hinter der Gesellschaft steht der Konzer Unternehmer Hans Wacht, der für die FDP auch im Verbandsgemeinderat sitzt. "Mit dem Grundstückseigentümer TBV sowie mit der Stadt haben wir seit Mai vorigen Jahres verhandelt", sagt Wacht im TV-Gespräch.
Investiert werden rund sechs Millionen Euro. Die Pläne für das Gesundheits- und Dienstleistungszentrum hat das Trierer Architekturbüro BKS entworfen. Auf einer Fläche von 3300 Quadratmetern entstehen Geschäfts-, Arztpraxis- und Büroräume. "Konkret haben wir schon Mietverträge über eine Fläche von etwa 2600 Quadratmeter abgeschlossen", sagt der Konzer Immobilienmakler Walter Voigt, der sich um die Vermarktung des Hauses kümmert.
So hätten schon ein Apotheker, ein Physiotherapeut, eine ärztliche Praxisgemeinschaft sowie ein Steuerberater und ein Backwarenshop Mietverträge mit dem Bauherrn geschlossen. Außerdem ist geplant, die Fläche zwischen dem Baugrundstück und dem Kaufland mit einem Parkdeck zu überdachen. "Damit schaffen wir 75 Parkplätze für unser Zentrum und der Lärm von Lastern, die dort be- und entladen werden, verringert sich", sagt Wacht. Baubeginn soll im April sein, so dass das neue Zentrum im Sommer des nächsten Jahres eröffnet werden könnte. Allerdings gibt es derzeit noch ein ungelöstes Problem: Auf dem Grundstück steht ein Ginkgo (siehe Extra). Um den macht sich der Konzer Erwin Appa, der sich wiederholt für den Baum eingesetzt hat, seit mehreren Jahren Sorgen. Gepflanzt wurde er nach Appas Angaben etwa 1925 von Hubert Zettelmeyer, dem Gründer des bekannten Straßenbau- und Maschinenbauunternehmens Zettelmeyer. 1960 wurde der Baum an seinen heutigen Standort verpflanzt. Auch jetzt hat er die Konzer Verwaltung wieder auf den Baum hingewiesen.
"Ich habe erst vor wenigen Tagen von dem Baum gehört", sagt Wacht, auf den Ginkgo angesprochen. "Wie wir damit umgehen, wissen wir noch nicht", ergänzt der Unternehmer. Gespräche mit der Verwaltung sollen in den nächsten Tagen geführt werden.
Extra

Der Ginkgo ist eine in China heimische, heute weltweit angepflanzte Baumart. Er ist der einzige lebende Vertreter der Ginkgoales, einer ansonsten ausgestorbenen Gruppe von Samenpflanzen, und wird daher auch als lebendes Fossil bezeichnet. Zum Jahrtausendwechsel erklärte das Kuratorium Baum des Jahres den Ginkgo zum Mahnmal für Umweltschutz und Frieden und zum Baum des Jahrtausends. Er kann mit einem Durchmesser von bis zu vier Metern mehr als 1000 Jahre alt werden. Charakteristisch sind seine fächerförmigen Blätter. (Quelle: Wikipedia) itz

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