Spar-Argument überzeugt die Mehrheit nicht

Haupt- oder Ehrenamt? Der Konzer Verbandsgemeinderat hat in seiner jüngsten Sitzung über die Stellenaussschreibung zum Ersten Beigeordneten der Verbandsgemeinde beraten.

Konz. Nach der Wahl ist vor der Wahl: Nachdem Karl-Heinz Frieden (CDU) vor wenigen Wochen das Rennen um die Bürgermeisterposten in der Stadt und der Verbandsgemeinde (VG) für sich entscheiden konnte, steht jetzt die Frage im Raum: Wen wählt der VG-Rat zu seinem Nachfolger im Amt des Ersten Beigeordneten der VG? Mit der Stellenausschreibung hat sich das Gremium in seiner jüngsten Sitzung beschäftigt. Helmut Ayl stellte zunächst für die SPD-Fraktion den Antrag, die seit Jahrzehnten hauptamtlich besetzte Stelle des Beigeordneten nun in ein Ehrenamt umzuwandeln. Beispiele aus der Region zeigten, dass es ohne hauptamtlichen Beigeordneten funktioniere. Zudem habe die Hauptamtlichkeit ihren Ursprung "in der gleichzeitigen Tätigkeit des Bürgermeisters Kutscheid als Landtagsabgeordneter" - ein Umstand, der auf heutige Zeiten nicht übertragbar sei. Auch mit Blick auf die Finanzen sei die Umwandlung sinnvoll: "Der neu zu wählende hauptamtliche Beigeordnete würde in B 2 eingruppiert", erläuterte Ayl. "Dies bedeutet (…) ein Jahresgehalt von 72 181,08 Euro, welches eingespart werden könnte." Als Alternative könne Frieden etliche Aufgaben an die Mitarbeiter der Verwaltung delegieren und bei Bedarf einen Juristen zur Beratung heranziehen.Rückendeckung erhielt Ayl von der Grünen-Sprecherin Sabina Quijano: "Wir müssen alle Möglichkeiten zur Einsparung ausschöpfen. Wir leben zurzeit über unsere Verhältnisse."Dieter Hennen (FWG) verteidigte die Hauptamtlichkeit des Postens. Es sei kein Wunder, dass es beispielsweise in Saarburg und Schweich keinen hauptamtlichen Beigeordneten gebe. "Die haben ja einen separaten Stadtbürgermeister." In Konz dagegen habe man bekanntlich eine Personalunion und eine komplexe Verwaltung. Ähnlich wie Friedhelm Schücker für die CDU will auch Franz Görtz (FDP) an der hauptamtlichen Stelle festhalten. 2006 hätten alle Fraktionen gesagt, dass die VG einen hauptamtlichen Beigeordneten brauche, so Görtz. "An der Situation hat sich nichts verändert." Im Gegenteil: Viele Probleme, die der Kommune bevorstünden, machten den Einsatz eines Beigeordneten notwendig. Und Bürgermeister Winfried Manns unterstrich, dass die drei größten VG - Montabaur, Weißenthurm und Konz - alle einen hauptamtlichen Beigeordneten hätten. Mit 26 Ja- gegen elf Nein-Stimmen wurde die Ausschreibung eines hauptamtlichen Beigeordneten beschlossen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort