Spaß daran haben, anderen Menschen zu helfen

KONZ. (red) "Durch die Arbeit mit Kindern werde ich selbst wieder in meine Kindheit zurückversetzt", erklärt Alexander Junge (20) eine Besonderheit seiner Arbeit. Der junge Mann aus Trier nimmt seit August am Projekt "Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) statt Zivildienst" der Arbeitsstelle Soziale Lerndienste des Bistums Trier teil.

 Alexander Junge leistet im Kinderhort der Stadt Konz "FSJ statt Zivildienst". TV-Foto: Monika Kewes

Alexander Junge leistet im Kinderhort der Stadt Konz "FSJ statt Zivildienst". TV-Foto: Monika Kewes

Seine Einsatzstelle ist der Kinderhort der Stadt Konz, wo 25 Kinder vom ersten bis zum sechsten Schuljahr betreut werden. Im Rahmen des Projekts "FSJ statt Zivildienst" bietet das Bistum jungen Männern die Möglichkeit, ein FSJ zu machen und damit gleichzeitig ihre Zivildienstpflicht zu erfüllen. Derzeit sind es 45 junge Männer - die höchste Teilnehmerzahl seit Projektbeginn im Jahr 2003. Für Alexander Junge ist das Projekt eine willkommene Alternative zum Zivildienst: "Zum einen will ich das FSJ als berufliche Orientierung nutzen, zum anderen benötige ich ein Vorpraktikum, um an der Fachhochschule studieren zu können", erklärt er seine Motivation. Seine Aufgaben im Konzer Kinderhort sind die Hausaufgabenbetreuung, die Vorbereitung des Mittagstischs, die Freizeitgestaltung und Bastelarbeiten mit den Kindern. Die Arbeit mit den Mädchen und Jungen macht Alexander Junge viel Spaß: "Es ist schön zu sehen, wenn Kinder sich freuen, wenn man ihnen hilft oder man sie oftmals schon mit kleinen Dingen begeistern kann." Aber nicht nur die Arbeit macht ihm Freude, positiv sieht er auch die pädagogische Begleitung durch das Bistum. Denn eine Besonderheit des Projekts sind Seminarwochen, zu denen sich die jungen Männer fünfmal im Laufe des Jahres treffen. Dabei wird über Themen wie "Behinderung" oder "Soziale Brennpunkte" gesprochen. "Wir ermutigen die jungen Männer, sich mit politischen, sozialen und religiösen Fragen auseinander zu setzen", sagt Projektleiterin Kerstin Hammer. Auch könnten die FSJ-ler mitbestimmen, welche Themen behandelt würden, wobei es wichtig sei, dass das Thema einen Bezug zur Arbeitsrealität und Lebenssituation der jungen Männer habe. Ein Konzept, das bei Alexander Junge ankommt: "Durch die Seminare gewinnt man Einblicke in verschiedene soziale Einrichtungen, kann sich über Probleme und Erfahrungen austauschen, was bei der Berufsfindung behilflich sein kann." Das am Ende der Seminararbeit ausgehändigte Zertifikat erhöhe zudem deutlich die Chancen bei der späteren Stellensuche. Kerstin Hammer erläutert, dass junge Männer, die sich für "FSJ statt Zivildienst" interessieren, zwischen 16,5 und 23 Jahre alt und als Kriegsdienstverweigerer anerkannt sein müssen. "Sie erhalten ein Taschengeld, die Fahrtkosten werden erstattet, die Sozialversicherungsbeiträge werden übernommen, das Kindergeld wird weiter gezahlt", sagt sie. Ein Ziel des Projekts sei es, den jungen Männern zu vermitteln, dass die zwölf Monate nicht nur eine Zeit des sozialen Dienstes seien, sondern vor allem eine Zeit, die sie für ihre persönliche und berufliche Orientierung nutzen könnten. Genau diese Erfahrung hat Junge gemacht. Daher würde er auch "jedem, der Spaß daran hat, anderen Menschen zu helfen", empfehlen, FSJ statt Zivildienst zu machen. Weitere Informationen: Soziale Lerndienste im Bistum Trier, Telefon 0651/7105-162 oder -564, E-Mail: kerstin.hammer@bgv-trier.de

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