Stadtrat diskutiert Bebauungspläne

Ins tiefste Bauplanungsrecht mussten sich die Mitglieder des Konzer Stadtrats am Dienstagabend im Kloster Karthaus begeben. Auf der Tagesordnung standen die Aufstellung eines Bebauungsplans für das Teilgebiet Dreikopf und der Beschluss des Ausgleichsbebauungsplans Könen als Satzung.

Konz. (neb) Soll auf dem "Dreikopf" östlich des Stadtteils Oberemmel eine Fläche für Windkraftanlagen entstehen können? Diese Frage beschäftigte den Konzer Stadtrat in seiner Sitzung am Dienstagabend. Die Bauplanung für das Teilgebiet Dreikopf habe inzwischen eine "lange Historie", so die einleitenden Worte von Stadtbürgermeister Winfried Manns. Im Mai 2001 wurde der Antrag auf die Errichtung von drei Windkraftanlagen gestellt, doch es bedurfte der Einholung zahlreicher Gutachten, bis im September vergangenen Jahres ein Bebauungsplanverfahren eingeleitet wurde. Planerin Annette Weber stellte in der Sitzung am Dienstag den modifizierten Entwurf vor, nachdem die übergeordneten Behörden, wie etwa die Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord, Kreisverwaltung und Planungsgemeinschaft, und auch Naturschutzverbände im Vorfeld die Gelegenheit hatten, zu dem Vorhaben Stellung zu nehmen. Strittig war schon der Punkt, ob Windkraftanlagen in diesem Bereich überhaupt zugelassen werden sollen: Störende Schlaggeräusche und Schattenschlag sowie Verschandelung des Landschaftsbildes sowie Eingriff in den Artenschutz klangen bei den Bedenken an. Der Entwurf sieht zwar die Einrichtung einer Zone für Windräder vor - allerdings dürfen diese lediglich eine Narbenhöhe von maximal 50 Meter haben. "Technisch nicht zeitgemäß", nannte der Grünen-Fraktionsvorsitzende Wolfgang Hertel diese Einschränkung, auch der SPD-Fraktionsvorsitzende Alfons Maximi äußerte Bedenken: "Eine Windkraftanlage mit einer Narbenhöhe von 50 Metern wird heute kein Investor mehr bauen, da sie zu wenig Leistung bringt."Trotz der Kritik stimmte der Rat dem Bebauungsplan-Entwurf bei neun Gegenstimmen und einer Enthaltung zu. Damit ist der Weg frei für die Beteiligung der Öffentlichkeit. Seit Dienstagabend abgeschlossen ist dagegen das Verfahren für den Ausgleichsbebauungsplan Könen, der notwendig geworden ist wegen der Erweiterung der Firmen Volvo und Möbel Martin im Industriegebiet an der Saarmündung. Bei drei Gegenstimmen und sieben Enthaltungen beschloss der Rat den Bebauungsplan als Satzung.Weiterer Bericht folgt

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