Wenn die Sonne aufs Schuldach brennt

Schule und Umwelt - an der Konzer Hermann-Staudinger-Realschule trägt diese Kombination Früchte: Die 2003 installierte Solar-Anlage hat dem Klima bisher mehr als 3000 Kilogramm Kohlendioxid erspart.

Konz. (nero) Ein wenig stolz auf das Erreichte ist er schon: Gerhard Klein ist Fachlehrer für Physik und Mitbegründer des Fördervereins Photovoltaik an der Konzer Realschule. Nachdem man 2002 den Anfang mit einem Solar-Kollektor für Warmwasser gemacht hatte, wurde ein Jahr später eine etwa zehn Quadratmeter große Solarfläche zur Stromerzeugung auf dem Schul dach installiert.

"Es war eine konzertierte Aktion von Fachfirma, Lehrkörper, Schülern, Eltern und Hausmeister. Alle packten mit an, denn die veranschlagten Kosten von 11 000 Euro durften keinesfalls überschritten werden", berichtet Klein.

Mit Schautafel immer gut informiert



Der Bund gab einen Zuschuss von 3000 Euro, an Spenden kamen 4750 Euro zusammen. Der Rest wurde über ein Darlehen finanziert - es ist bereits zurückgezahlt.

Eine elektronische Schautafel an der Wand eines Schulflures gibt Auskunft über die aktuelle und die Gesamt-Energieleistung, die bei 5700 Kilowattstunden liegt. Die Energie wird in das Stromnetz eingespeist und mit 45,7 Cent pro Kilowattstunde vergütet.

"Das ist natürlich ein gern gesehener Nebeneffekt", sagt Klein. "Aussagekräftiger ist allerdings der dritte angezeigte Wert." Diese Anlage hat der Umwelt seit ihrer Inbetriebnahme mehr als 3000 Kilogramm Kohlendioxid erspart.

Ein wichtiger Aspekt der Anlage auf dem Schuldach ist das pädagogische Moment: "Unsere Absicht war es, die Schüler für die immer akuter werdenden Umweltprobleme zu sensibilisieren. Wir führen ihnen vor Augen, dass es möglich ist, der Umwelt auch mit kleinen Schritten zu helfen."

Solartechnik soll Spaß machen



In diesem Zusammenhang startete man auch die Aktion "Fenster zu, Licht aus": Jeder einzelne Schüler hat sich verpflichtet, Energieverschwendung zu vermeiden. Klein lobt: "Das klappt prima!" Weil Solartechnik auch Spaß machen soll, hat der Physiklehrer mit seinen Schülern ein Solarboot gebaut. Beim ersten Solarboot-Cup des Landes Rheinland-Pfalz in Koblenz belegten die Konzer damit von 32 Schulen den dritten Platz.

Vom erarbeiteten Überschuss des Fördervereins soll die Photovoltaikanlage erweitert werden. Geplant ist auch, Energiespar-Röhren anzuschaffen. Wenn es nach Klein geht, ist nach diesen Projekten noch lange nicht Schluss: "Den Umweltpreis des Kreises Trier-Saarburg haben wir bereits erhalten. Vielleicht kommt ja einmal der Zeitpunkt, an dem uns der Titel "Energiesparschule" verliehen wird!"

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