AUSSTELLUNG

Der Brandenburgische Künstler Johannes Karl Gotthard Niedlich stellt Handzeichnungen im Kunsthaus am Museum aus. Gezeigt werden subtile Tierporträts und Pflanzenbilder. Auf den ersten Blick wirken die zumeist großen Blätter unspektakulär, alles Laute und Grelle fehlt, gleichwohl üben sie einen eigentümlichen Sog aus.

Dem Betrachter begegnen eigentlich altbekannte Zeitgenossen: Frösche, Insekten, Hühner, blühende und verblüte Blumen, herbstliche Zweige von Garten- und Wildpflanzen. Aber es handelt sich nicht um bloße Abbildungen, sondern um außergewöhnliche Porträts. Die "LebeWesen" werden nicht vorgeführt oder ausgestellt. Der Künstler hat sich respektvoll dem Gegenüber genähert, dessen Eigenheit er haarklein wiederzugeben sucht. In einigen Fällen scheint die Vorsicht angebracht, hinterlassen doch manche dieser Kreaturen einen bedrohlichen Eindruck. Seltsamerweise ist dies vor allem bei kleineren Tieren, so bei der verschlagen aus dem Augenwinkel blickenden Elster, der unnahbaren Heuschrecke und dem aggressiv scharrenden Huhn zu sehen. Der Betrachter fühlt sich von den Porträtierten auf Distanz gehalten und ein wenig selbst beobachtet. Kunsthaus am Museum, Ostallee 45, Trier. Mi-Fr 12-19, Sa 10-16 und unter Vereinbarung unter Tel. 0651-4367673. Bis 12. Februar 2005.

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