American Pie 3

(A. W.) Schlimmer geht‘s immer. Während man dem Zuschauer in "American Pie 1" noch Apfeltorte vorsetzte (die freilich zweckentfremdet wurde), wird ihm nun Hundekot serviert. Aber der Reihe nach. Jim (Jason Biggs), der seinerzeit das Gebäck penetrierte, und Michelle (Alyson Hannigan), die sich mit einer Flöte aushalf, wollen den Bund der Ehe eingehen. Logisch, dass der Heiratsantrag an Peinlichkeit schwerlich zu überbieten ist. Zum großen Fest treffen sich neben den alten Herrschaften des jungen Glücks auch Michelles Schwester Cadence (January Jones) und der gefürchtete Rüpel Stifler (Seann William Scott), der nur zeitweise in der Lage ist, sich zivilisiert zu benehmen. Die Zutaten waren beinahe aufgebraucht, als man sich entschloss, noch einen dritten und letzten Apfelkuchen zu backen. Alles wurde gestreckt, bis es nur noch fade schmeckte. Immerhin ist den Autoren das Kunststück gelungen, unüberbietbar scheinende Unappetitlichkeiten doch noch zu toppen. Publikum und Darsteller sind fünf Jahre älter geworden. Man wollte ihnen einen gewissen Reifeprozess zubilligen, indem man die ekligen und klamottigen Szenen mit Elementen der romantischen Komödie unterbricht. Leider funktioniert das nur selten, zum Beispiel in einer sehr netten Szene, in der sich Jims unerschütterlicher Vater (Eugene Levy) mit seiner unterbelichteten Schwiegertochter über wichtige Dinge des Lebens unterhält. Es ist auch lustig, wenn Stifler und Jim von den Brauteltern in einer Situation erwischt werden, die verdächtig nach Sodomie aussieht. Aber einige wenige gelungene Gags machen keinen guten Film. Die Chance, der Kuchen-Trilogie zum Abschluss ein Sahnehäubchen aufzusetzen, hat Regisseur Jesse Dylan - Sohn von Bob - leider vergeben. (In den Kinos der Region)

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