Cuba Libre

TRIER. Kubanische Folkloremusik bedeutet nicht nur Buena Vista Social Club. Seit 1910 pflegt die Familie Valera Miranda das kulturelle Erbe Kubas - inzwischen in der vierten Generation. Nachdem sie in Frankreich schon seit Jahren zu den besten Bands gehört, präsentiert der TV sie nun beim Trierer Altstadtfest.

 Musikalische Famlienbande: Valera Miranda und Familie.Foto: ver

Musikalische Famlienbande: Valera Miranda und Familie.Foto: ver

"Es ist ein Glücksfall, so eine Band nach Trier zu holen", freut sich Ronald Frank von der Medienfa-brik, die die Volksfreundbühne für den Trierischen Volksfreund am Altstadtfest organisiert. Nachdem der Schwerpunkt in den vergangenen Jahren auf den regionalen Künstlern lag, setzt die Bühne in diesem Sommer auf südliche Rhythmen.Der Höhepunkt der kubanischen Nacht am Samstag, 28. Juni, wird um 22.30 Uhr der Auftritt der Familia Valera Miranda sein. Das Konzert findet in Kooperation mit der Kulturfabrik in Esch-sur-Alzette statt, wie Ronald Frank erklärt. Dort spielt die Band derzeit nicht nur mit Antoine "Tato" Garcia eine CD ein, sondern wird eine Woche später, am Samstag, 5. Juli, um 21 Uhr ein weiteres Konzert geben. Da bot sich der Abstecher an die Mosel an. Besonders im französischsprachigen Ausland ist die kubanische Formation erfolgreich. In Frankreich nahm sie bereits an so renommierten Fe- stivals wie der "Fiesta des Suds" in Marseille (1998), der "Nancy Jazz Pulsations" (1998) und dem Jazzfestival in Lille (2000) teil. In Kanada trat sie auf dem "Montreal Jazz Festival" und dem Sommerfestival in Quebec 1999 auf. Besonders die Ursprünglichkeit ihrer Musik macht den Erfolg aus.

Die Familia Valera Miranda, zu deren Gründern der Freiheitskämpfer Cutino zählt, gehört zu den bekanntesten Son-Formationen. Der "Son Cubano" ist eine Melange aus mehreren Stilen. Neben ursprünglich kubanischen Elementen zeichnet er sich vor allem durch afrikanische Einflüsse aus. Typisch für den Son ist der ständige Wechselgesang zwischen Chor und Sänger. Letzterer benutzt zur Vorgabe des Rhythmus‘ Klanghölzer oder so genannte Maracas (Rasseln); ursprünglich wurde er von zwei Gitarristen begleitet, die dem Refrain singen. Felix Valera Miranda spielt die Gitarre und ist Leadsänger der Band. Seine Mutter führte ihn in die Kunst des Son ein. Die mündlich überlieferten Gesänge seiner Vorfahren und das Spiel der Tumbandera (Kontrabass-Vorläufer) lernte er bei seiner Großmutter und seinen Großonkeln Valera, die schon 1910 auf der Bühne standen.

In Kuba bildet Felix Valera seit 23 Jahren traditionelle Musikgruppen aus und lehrt Choral-Gesang. Seine Frau Carmen Rosa arbeitet seit 25 Jahren als Tanzprofessorin und Choreographin. Sie singt und spielt die Maracas. Radames Gonzales war Direktor des Musikkonservatoriums Salas in Santiago. Seine Instrumente sind die Clave (Rhythmus-Stöcke) und die Cua-tro (Landarbeiter-Gitarre); zudem ist er die zweite Stimme des Sextetts. Felix Enrique Valera, der älteste Sohn von Felix und Carmen, spielt ebenfalls die Cuatro, Raul Felix Valera Kontrabass und Ernesto Valera die Bongos.

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