Edle Araber und quirlige Isländer

Die Stars der Pferdeshow Apassionata sind edle Araber und Andalusier, quirlige Isländer und witzige Mini-Shettlandponys. Insgesamt 6000 Zuschauer begeisterten sich in den beiden Trierer Vorstellungen an der Vielfalt der Reitweisen und dem harmonischen Zusammenspiel von Pferden, Reitern und Tänzern.

 Die Pferdeshow Apassionata begeistert nicht nur eingefleischte Pferdefans. TV-Foto: Hans Krämer

Die Pferdeshow Apassionata begeistert nicht nur eingefleischte Pferdefans. TV-Foto: Hans Krämer

Trier. Die große Reise zu den Reitervölkern dieser Welt beginnt mit dem Ursprung des Lebens: den Elementen Feuer und Wasser. Freihändig, nur mit Gewicht und Schenkel, lenkt der Reiter sein Pferd um lodernde Feuerbälle. Dann stürzen Wasserwände herab, sprudeln Fontänen. Die Gewänder der Reiterinnen fließen wie Wellen, selbst die schweren Friesen scheinen zu schweben. Schon sind die Pferde in den Weiten der mongolischen Steppe angekommen. Treffsichere Reiternomaden zeigen auf schnellen Huzulenpferden die Kunst des berittenen Bogenschießens. Trick-Rope-Weltmeister Leo Holcknecht fesselt, auf seinem Pferd stehend, das Publikum mit seinen Lassokünsten. Seiner Herzensdame pflückt er mit der Peitsche Rosen aus den Fingern."Grand Voyage" heißt das neue Programm, mit dem die Pferdeshow Apassionata zur Zeit durch Deutschland, Österreich und die Schweiz tourt. Trier ist die dritte Station der 80-köpfigen Crew aus Reitern, Tänzern und Technikern. 50 Pferde, vom kleinen Shettlandpony bis zum feurigen Araber, sind dabei - ein großer logistischer Aufwand. Die Tiere werden in fünf Pferdetransportern und sieben Anhängern von einem Auftritt zum nächsten gefahren. Damit die Reise nicht zu weit wird, sind Zwischenstationen eingelegt - eine davon im Reitstall Trimmelter Hof in Trier, wo die Pferde zwischen den Auftritten in Saarbrücken, Zürich und Trier untergebracht sind.

Im fünften Jahr von Apassionata tritt das Showelement stärker in den Vordergrund. Gemeinsam mit dem ungarischen Tanzensemble Experidance tanzen drei Friesen Cancan. Auch zu Bollywood-Klängen und Samba-Rhythmen bewegen sich Menschen und Pferde im Gleichtakt. Hervorragend harmonieren die synchronen Steppschritte der Tänzer mit den stakkatoartig töltenden Islandpferden zu irischer Musik. Das Publikum belohnt diese spritzige Vorstellung mit tosendem Applaus.

Tollkühne Trickreiter, waghalsige Stunts

Die Technik ist ausgereift, eindrucksvolle Lichtshows unterstützen die Darbietungen. Perfekt umgesetzt wird dies in Island. Im Land aus Feuer und Eis lassen die Isländer von Weltmeister Styrmir Arnason im rasenden Tölt die Funken sprühten. Die tollkühnen Trickreiter von Equestrio fegen durch den Sand und zeigen dabei waghalsige Stunts, "ungarische Post" und menschliche Pyramiden auf Pferden.

Als die jüngsten Stars in die Arena strömen, geht ein Seufzen durch die Menge. Ein halbes Jahr alt sind die vier Araberfohlen, die neugierig und schüchtern zugleich die Manege erkunden und nur langsam Vertrauen in den Menschen fassen. Was so zufällig aussieht, ist trainiert. Für die Zuschauer nahezu unsichtbar, führt Sylvie Willms ihre Tiere mit sparsamen Gesten und erntet anhaltenden Beifall.

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