Ein Griff nach den Sternen

Trier. (gkl) Unter dem Titel "worlds of music" veranstaltete das Collegium Musicum der Universität Trier unter der Leitung von Alexander Mayer ein großes Doppelkonzert, zu dem sich viele Zuhörer einfanden.

Die Überschrift des zweiten Teils der Veranstaltung an der Universität Trier lautete "Music from Movies & Theater" und ließ, ausgeführt vom Chor der Uni und Band bekannte Melodien etwa von Elton John, den berühmten "Entertainer" von Scott Joplin oder auch "Singing in the rain" erklingen.Der erste Teil war ganz einem Komponisten und einem Werk gewidmet, interpretiert vom Orchester der Uni. Auf dem Programm stand die siebte Sinfonie in d-moll von Antonin Dvorák. Mit dieser Komposition hatte Alexander Mayer einen dicken Brocken aus der vielfältigen sinfonischen Literatur für seine Musiker heraus gepickt. Anspruchsvoll, anders kann man das Opus 70 von Dvorák nicht bezeichnen.War es ein Griff nach den Sternen, den Mayer hier versuchte oder war es eine gewaltige Selbstüberschätzung, als er dieses Werk auf das Programm setzte? Überzeugen konnte die Aufführung jedenfalls nicht, wobei sich mehr als einmal die Frage stellte, ob das nun am Orchester oder an seinem Dirigenten lag. Es war durchaus deutlich erkennbar, dass in dem Klangkörper etliches an musikalischem Potenzial steckt. Wenn aber keine eindeutigen Anweisungen vom Dirigentenpult kommen, darf man sich nicht wundern, wenn Einsätze aus Mangel an Präzision verpuffen.Vielfach musste man den Eindruck gewinnen, dass Mayer sich bei seinem Dirigat auf die große musikalische Linie, die er verfolgte, konzentrierte. Das ist sicherlich bei einem Profi-Orchester angebracht, bei dem sich der Dirigent um Kleinigkeiten bei seinen Musikern nicht kümmern muss. Bei einem Uniorchester können solche vernachlässigten Kleinigkeiten zu Stolpersteinen werden.Schade drum.

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