Faible für Geschichte(n)

In den Trierer Kaiserthermen startet morgen die Europa-Tournee des Alan Parsons Live Project. Der Trierische Volksfreund präsentiert das Konzert und unterhielt sich vorab mit "Mastermind" Alan Parsons (58).

 Freut sich auf den Europatour-Start in den römischen Kaiserthermen: Alan Parsons (kleines Bild). TV-Foto: Roland Morgen

Freut sich auf den Europatour-Start in den römischen Kaiserthermen: Alan Parsons (kleines Bild). TV-Foto: Roland Morgen

Trier. (rm) Sie haben als Studiotüftler und mit dem Alan Parsons Project vor allem in den 70er und 80er Jahren Musikgeschichte geschrieben, treten aber erst seit 1993 auf. Wollten Sie den Erfolg Ihrer Musik nicht früher auf der Bühne auskosten?Parsons: Ich bedaure tatsächlich, nicht bereits früher live gespielt zu haben. Andererseits erlaubt mir erst die fortgeschrittene digitale Technik, den Klang so zu reproduzieren, wie man ihn von der Platte kennt. Das gilt insbesondere für orchestralen Effekte. Von der alten "Project"-Mannschaft sind sie der Einzige, der jetzt auf Tour geht. Warum sind denn etwa ihre alten Kumpel Gitarrist Ian Bairnson und Schlagzeuger Stuart Elliot nicht beim "Live Project" dabei?Parsons: Anfangs waren sie dabei. Aber als ich vor acht Jahren von England nach Kalifornien zog und Ian nach Spanien, machte die Zusammenarbeit geografisch keinen Sinn mehr. 2003 habe ich das Alan Parsons Live Project mit amerikanischen Musikern neu formiert. Und wer ist alles mit von der Partie?Parsons: Godfrey Townsend spielt Gitarre, Steve Murphy Schlagzeug, John Montagna ist der Bassist und Manny Focarazzo der Keyboarder. Ich selbst spiele Gitarre, Keyboards und gelegentlich Percussion, und wie die anderen Jungs singe ich auch. Eine Änderung gibt es gegenüber der üblichen Besetzung: Lead-Sänger P.J. Olsson ist für unsere Europa-Tour nicht abkömmlich. Diesmal singt Kip Winger, den viele Rockfans von seiner Band Winger her kennen und der auch schon mehrere Shows mit dem "Live Project" gespielt hat.Auf welche Titel darf sich das Publikum freuen?Parsons: Ich will nicht zu viel verraten, sonst ist es doch keine Überraschung mehr. Aber ich bin sicher, dass wir die Erwartungen erfüllen. Vom "I Robot"-Album etwa spielen wir vier Titel. Ist es für Sie etwas Besonderes, in der Kulisse der fast 1700 Jahre alten römischen Kaiserthermen aufzutreten, oder spielt so etwas keine Rolle?Parsons: Römisch? Das wusste ich noch gar nicht. Danke für den Hinweis. Klingt sehr gut! Es ist für mich immer etwas Besonderes, an historischen Plätzen zu spielen, gerade mit unserer Musik, die ja auch Geschichte und Geschichten erzählt. Das kommt in den USA, wo wir im Frühsommer tourten, ja nicht allzu häufig vor. Wie sehen Ihre musikalischen Zukunftspläne aus?Parsons: Wir treten demnächst in den USA mit dem Omaha Symphony Orchestra auf. Wir haben bereits einige Show mit Sinfonieorchestern gespielt. Ich mag das sehr. Es ist für mich eine sehr erfüllende und aufregende Angelegenheit. Im Dezember steht eine Mexiko-Tournee auf dem Programm, außerdem werden wir erstmals in der Dominikanischen Republik auftreten. Daheim in Santa Barbara habe ich mir gerade ein Tonstudio eingerichtet und werde bald neue Künstler produzieren. Pläne für ein neues Album, das unter dem Namen Alan Parsons läuft, habe ich derzeit nicht. Das Gespräch führte unser Redakteur Roland Morgen Das Konzert des Alan Parsons Live Project am Donnerstag in den Kaiserthermen beginnt um 20 Uhr. Tickets (39,20 Euro; unbestuhlt) sind heute und morgen noch in den TV-Pressecentern Trier, Bitburg und Wittlich erhältlich. Die Abendkasse öffnet um 19 Uhr. Die weiteren Konzerte der vom TV präsentierten Kaiserthermen-Open-Air-Reihe: Sasha (14. September), Disko Partizani Tour (15. September) und Ezio (16. September).

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