Intendant Gerhard Weber und sein Chefdramaturg Peter Oppermann verordnen dem Haus am Augustinerhof einen kräftigen Neuanstrich - zumindest auf dem Papier des sechzigseitigen Spielplanhefts, das ab sofort im Theater erhältlich ist. Rote Pinselstriche markieren die Programmangebote, markant, modern, aber noch gewollt-unfertig und keineswegs flächendeckend. Ein durchdachtes Design mit Symbolwert. Das Motto "Theaterlust!" zieht sich durch alle Sparten. "Lebendigkeit und Sinnlichkeit" verspricht Gerhard Weber im er-sten Satz seines Vorworts, und "darüber hinaus gesellschaftskritisches Theater am Puls der Zeit". Diese Reihenfolge dürfte kein Zufall sein. Zu dem bereits angekündigten Programm (der TV berichtete) kommen allerlei Extras. So gibt es für Kinder neben der Weihnachtsproduktion "Jim Knopf" (Musik: Konstantin Wecker) im Frühjahr ein "Mäusical" von und mit der Kinderfernsehlegende Metty Krings. Am 9. Oktober kehrt man mit einem "Tag der offenen Tür" zu alten, beliebten Saisonstart-Traditionen zurück. Nicht nur der Blick hinter die Kulissen steht dabei im Mittelpunkt; das Ensemble präsentiert im Rahmen des Theaterfests auch zwei Premieren. Am Sonntagmorgen ergänzt ein neues Rahmenprogramm die bewährten Theatercafés, die auch weiterhin alle wichtigen Premieren begleiten. In Kooperation mit dem Trierischen Volksfreund und der Buchhandlung "Interbook" gibt es monatlich einen Literatur-Talk unter dem Titel "Leselust". Ungewöhnlich ist dabei, dass nicht Literaten Rede und Antwort stehen, sondern Prominente aus der Region. Oberbürgermeister und Eintracht-Trainer, Uni-Präsidenten und Landrätinnen, Kammer-Chefs und Mundart-Sänger lesen aus ihren Lieblingsbüchern und reden mit Moderator Dieter Lintz über ihre literarischen Vorlieben. Auch Mitglieder des Theater-Ensembles sind mit von der Partie, außerdem gibt es ein unterhaltsames Lese-Rätsel. Brandneue Informationen enthält das Spielzeit-Heft zum neuen Schwerpunkt Theaterpädagogik mit dem Programm "Activity". Schüler und Lehrer erfahren, was geplant ist, und in welcher Form sie sich beteiligen können. Traditionell stellt die Broschüre auch das neue Ensemble vor. Bei Musiktheater und Ballett dominieren bekannte Gesichter, beim Schauspiel wird man sich an viele neue gewöhnen. Kein neues Gesicht, aber zum ersten Mal mit Konterfei und Kolumne im Heft vertreten: Verwaltungsdirektor Werner Reichert. Klar Flagge zeigt die Spielzeit-Broschüre in Sachen Antikenfestspiele 2005: Das Rockmusical "Quo Vadis", Verdis Oper "Attila", ein Festspielkonzert mit Liszt und Wagner sowie eine "Antike Nacht" stehen fest auf dem Programm. Weiteres, verspricht Gerhard Weber, sei "derzeit noch in der Planung".