Gediegenes Handwerk

Musikalischen Besuch aus Tschechien gab es im Bitburger Haus Beda. Das Milan-Svoboda-Quartett war zu einem Jazzabend aus Prag angereist.

 Milan Svoboda gastierte mit seinem Quartett im Haus Beda in Bitburg. TV-Foto: Rudolf Höser

Milan Svoboda gastierte mit seinem Quartett im Haus Beda in Bitburg. TV-Foto: Rudolf Höser

Bitburg. Eigentlich hätte der große Saal bis auf den letzten Stehplatz gefüllt sein müssen, als die Jazz-Initiative Eifel zum Konzert bat. Mit dem Milan-Svoboda-Quartett hatte die Initiative nämlich ein Ensemble in die Eifel geholt, wie man es nicht alle Tage erleben kann. Jazz vom Feinsten, strukturiert, gekonnt und vor allem feinfühlig ausgeführt. Wenn das Quartett trotzdem in die Gruppe der nicht ganz so bekannten Formationen gehört, liegt es vielleicht auch an der Herkunft des Ensembles. Prag ist nun einmal keine klassische Jazzstadt, und zu lange hat der eiserne Vorhang dem Westen den Blick in diese Richtung versperrt.

Pianist Svoboda und seine Partner Filip Spálený am E-Bass, Ivan Audes am Schlagzeug und vor allem Saxofonist Milan Krajíc sind Musiker durch und durch mit allen musikalischen Attributen, die ein Abend der Spitzenklasse erfordert. Gediegene Handwerker in der Beherrschung ihrer Instrumente, sensibel im Zusammenspiel, virtuos und einfallsreich in den Soli, mitreißend im gesamten Erscheinungsbild.

All diese Prädikate prägten auch die Session in Bitburg, bei der mit "Hot Coffee", "Mud" oder "Autumn" ausschließlich Titel aus der Feder von Svoboda auf dem Programm standen. Auch als Komponist ist Svoboda ein einfallsreicher und grundsolider Handwerker, der es versteht, verschiedene Stile zu kombinieren und ihnen dabei seinen eigenen Stempel aufzudrücken.

In Bitburg wurde dabei hörbar, dass der Organist und Musikwissenschaftler Svoboda seine Wurzeln auch in der Klassik hat. Ein weiteres belebendes Element, das den Abend im Haus Beda zu einem besonderen Erlebnis machte, das man nicht so schnell vergessen wird.

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