Jazz-Evergreens neu arrangiert

Ein "Special" erlebten 400 Besucher beim siebten und vorletzten Konzert der Reihe Jazz im Brunnenhof. Eigens für diesen Abend hatte Pianist Christoph Mudrich sein Trio um Vokalistin Anette von Eichel sowie Geigerin Carolin Pook erweitert und auf sie neue Arrangements von Klassikern zugeschnitten.

 Anette von Eichel (links) und Carolin Pook sorgten beim vorletzten Konzert von Jazz im Brunnehof stimmlich und instrumental für Hörgenuss. TV-Foto: Anke Emmerling

Anette von Eichel (links) und Carolin Pook sorgten beim vorletzten Konzert von Jazz im Brunnehof stimmlich und instrumental für Hörgenuss. TV-Foto: Anke Emmerling

Trier. (ae) Seit vielen Jahren ist der Saarbrücker Pianist Christoph Mudrich musikalischer Weggefährte des Jazzclubs Eurocore. Das Publikum kennt ihn aus Konzerten in ganz unterschiedlichen Besetzungen, von Trio über Sextett bis Bigband, und mit ebenso unterschiedlichen musikalischen Programmen, vom Frank Sinatra Tribute bis zur Multimedia Revue.

Romantisch-feurige Sommernachtsstimmung



Für das vorletzte Konzert der diesjährigen Reihe Jazz im Brunnenhof hat er wieder ein mit Besetzung und Arrangement experimentierendes Konzept entworfen, das den Besuchern ein qualitativ hochwertiges Hörvergnügen bot.

Erstmals standen Vokalistin und Jazzdozentin Anette von Eichel und die in New York lebenden Geigerin Carolin Pook - beide einst Workshop-Teilnehmerinnen beim Jazzclub - zusammen mit Mudrich und seinen Triokollegen Rudi Engel (b) und Dirk Schilgen (drs) auf der Bühne. Eigens für sie alle hatte Mudrich Songs von Cole Porter, George Gershwin, Richard Rogers, Sergio Mendes und andere Klassiker neu arrangiert.

Das Ergebnis: ein entspannter, gefälliger Sound aus poetisch-romantischen bis lateinamerikanisch-temperamentvollen Klängen, der Sommernachtsstimmung verbreitete. Anette von Eichel führte mit einer klaren, technisch überaus versierten Stimme, der etwas spontane Leidenschaft vielleicht noch mehr Ausdruck verliehen hätte, souverän durch sanft fließende bis rhythmisch komplexe Stücke. Carolin Pook setzte mit frech überschwänglichen bis sensibel zurückgenommenen Geigenspiel Klang- und Stimmungsakzente; besonders gelungen in mit zartem Tremolo melancholisch gestalteten Partien von Michel Legrands "The summer knows".

Beiden Frontfrauen ließ das perfekt harmonierende und sehr differenziert spielende Trio um Mudrich viel Raum, das überdies durch melodiöse und rhythmisch ausgefeilte Solopartien glänzte. Ein Konzert, das mit dem Titel "We and the Night and the Music" treffend überschrieben war.

Am kommenden Donnerstag um 20 Uhr gibt Joachim Schoen eckers Blue Note Project das letzte Konzert der 15. Reihe von Jazz im Brunnenhof.

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