Klingende Hommage

BENGEL. (gkl) Hector Berlioz‘ 200. Geburtstag und Hugo Wolfs 100. Todestag nahm der Musikkreis Springiersbach zum Anlass für einen Liederabend.

Dem Tenor Manuel Stöbel fiel die etwas undankbare Aufgabe zu, das Konzert mit drei Berlioz-Liedern zu eröffnen. Das war vielleicht der Grund, warum sich bei "Le Matin" aus Opus 3 ein paar kleine Unsicherheiten einschlichen. Aber spätestens bei "La belle voyageuse", Opus 2,4 hatte er die Sicherheit erreicht, die auch seine weiteren Vorträge prägten. Eindrucksvoller Höhepunkt war Hugo Wolfs "Der Feuerreiter" nach Eduard Mörike. Ausdrucksstark gestaltete er dieses berühmte Lied. Wenn seine Stimme auch noch nicht zur vollen Reife erblüht ist, wurde doch ein großes Potential hörbar, mit dem er geschickt umzugehen weiß. Tanja Pontens Mezzosopran war geprägt von einem warmen, das Publikum einnehmenden Klang, der aber auch wandlungsfähig war und sich, wo angebracht, mit Schärfe und Nachdruck wappnen konnte. Wolfs "So lass mich scheinen" aus dem Mignonliedern nach Johann Wolfgang von Goethe war ein Musterbeispiel dafür, wie sehr Ponten die Aussagen verinnerlicht hatte. Thomas Betz erwies sich als ein sicherer und verlässlicher Partner, wenngleich es unverständlich war, warum er den Flügel ganz geöffnet hatte. Dadurch kam die Härte des Instrumentes, unterstützt von der Akustik des Raumes, über Gebühr zum Tragen und war den Vorträgen der Sänger nicht gerade dienlich. N ächstes Konzert im Kloster Springiersbach am 20. Dezember um 19 Uhr mit Werken von Antonio Vivaldi und J. S. Bach; Karten: 06532-2731.

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